Dünger oder Sprengstoff?

Agrartipp, 18.06.2015

Ammoniumnitrat - erntesteigernd und tödlich zugleich.

Um Mineraldünger herzustellen, dienen als Rohstoffquellen Stickstoff und Sauerstoff. Zusätzlich wird aus Erdgas oder Benzin Wasserstoff, in einem Kreislaufprozess dann Salpetersäure gewonnen (Ammoniumnitrat).

Dieser Stoff weist einer erhebliche "Zerfließlichkeit" und "Explsoivkraft" auf und wird in reinem Zustand nicht als Dünger eingesetzt. Mit einigen Zusätzen, etwa Ammoniumsulfat, wird die Sprengkraft beseitigt und der Stoff kann als Dünger ungefährlich eingesetzt werden.


Mit diesem "Ersatzsprengstoff" wurden bereits in der Vergangenheit immer wieder terroristische Anschläge ausgeführt, etwa von Anders Behring Breivik in Norwegen im Jahr 2011.

In der Türkei exportieren die Düngerfabriken seit dem syrischen Bürgerkrieg den Dünger - mehr oder weniger legal - nach Syrien. Hier gerät er überwiegend in die Hände des IS und Al Nusra.

Auf dem Feld verhilft das "Blaukorn", vorausgesetzt es wird optimal eingesetzt, zu eine Erntesteigerung von 30 - 50 %.

Das Bild zeigt das zerstörte Kobane in Syrien, in dem ebenfalls Düngersprengstoff eingesetzt wurde.

Wichtige Zulieferorte in das ISIS-Gebiet nach Syrien waren Urfa/Harran in der Türkei. Inzwischen ist dieser Grenzübergang von der kurdischen YPG erobert worden, so dass hier kein explosiver Dünger mehr importiert werden kann.

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