Wetter-Test, 12.09.2025
Wer Regenmengen im eigenen Garten messen möchte, hat die Qual der Wahl. Wir zeigen, welche Modelle für Einsteiger, ambitionierte Hobbymeteorologen und Profis geeignet sind.
Wer Regenmengen selbst erfassen möchte, dem steht eine schier unendliche Auswahl an Geräten zur Auswahl – vom einfachen Plastikbecher bis hin zu professionellen, vollautomatisierten Messsystemen.
Doch welches Modell eignet sich für den ganz persönlichen Einsatzbereich? Und ist teuer immer gut?
Unser Vergleich zeigt die deutlichen Unterschiede bei Genauigkeit, Preis und Wartungsaufwand!
Der klassische Regenmesser besteht aus einem durchsichtigen Gefäß, meist aus Kunststoff oder Glas, das den Niederschlag direkt in Millimetern anzeigt.
Die sogenannten Pluviometer sind günstig in der Anschaffung und unkompliziert in der Handhabung.
Für Hobbygärtner liefern sie in der Regel ausreichend genaue Werte, um etwa die Wasserversorgung der Pflanzen besser einschätzen zu können. Sie erfordern aber auch ein wenig Mühe: Sie müssen nämlich nicht nur regelmäßig analog abgelesen sondern auch entleert werden.
Bei Starkregen kann die Skala zudem schnell an ihre Grenzen stoßen. Außerdem können Verdunstungsverluste auftreten, wenn das Wasser zu lange im Behälter bleibt. Desweiteren kann der geringe Durchmesser der häufig zylindrischen Gefäße vor allem an windigen Regentagen zum Nachteil werden, da nicht der gesamte Niederschlag aufgefangen wird.
Eigene Messungen und Vergleiche zeigen: Durchschnittlich gehen den klassischen Regenmessern 10 Prozent des Niederschlags "verloren" - entweder durch Verdunstung oder weil nicht die gesamte Menge erst gar nicht aufgefangenen werden konnte.
Deutlich komfortabler und genauer sind da schon digitale Regenmesser, die mit einer Kippwaage arbeiten.
Hier läuft das Regenwasser in eine kleine Schale, die bei einer bestimmten Menge kippt und so einen Messimpuls auslöst.
Die Ergebnisse werden automatisch an eine Basisstation oder per App übertragen.
Der Vorteil: Manuelles Ablesen ist nicht notwendig, auch längere Zeitreihen lassen sich bequem dokumentieren.
Die Genauigkeit ist bei den meisten Modellen zufriedenstellend, doch Wind, Laub oder Insekten können auch bei den digitalen Regenmessern die Ergebnisse verfälschen.
Zudem benötigen die Geräte Strom oder Batterien und eine regelmäßige Reinigung ist unverzichtbar.
Wer das Wetter umfassender beobachten möchte, greift häufig zu kompletten Wetterstationen, die neben dem Niederschlag auch Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind messen.
Sie können eine Vielzahl an Daten aufzeichnen und sind daher besonders für Hobbymeteorologen, Schulen oder Vereine interessant. Hier gilt zu beachten: Der Installations- und Wartungsaufwand ist bei diesen Systemen höher und auch die Preise liegen deutlich über denen einfacher Regenmesser.
In einer ganz anderen Kategorie spielen professionelle Niederschlagsmesser, wie sie unter anderem von Wetterdiensten oder in der Forschung eingesetzt werden.
Hier kommen hochpräzise Kippwaagen oder optische Sensoren zum Einsatz, die teils mit Heizungen ausgestattet sind, so dass auch Schnee korrekt als Niederschlag erfasst wird.
Die Messgenauigkeit ist sehr hoch, und die Daten können über Jahre hinweg zuverlässig dokumentiert werden.
Für den privaten Anwender sind solche Geräte jedoch meist in sämtlicher Hinsicht "überdimensioniert": Die Preise bewegen sich in einer Spanne von mehreren hundert bis mehreren tausend Euro, die Bedienung erfordert zudem Fachkenntnisse.
Fazit:
Für den Einstieg und/oder die einfache Überwachung (z. B. im Garten) reicht ein günstiger analoger Regenmesser völlig aus.
Wer mehr Komfort und eine mehr oder weniger automatisierte Dokumentation wünscht, findet in digitalen Geräten eine gute Lösung.
Umfassende Wetterstationen lohnen sich vor allem dann, wenn neben dem Regen auch andere Klimadaten im Blick behalten werden sollen.
Professionelle Systeme wenden sich dagegen vor allem an die Anwendergruppen, die auf höchste Präzision angewiesen sind.
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