aktuell, 30.03.2020
Letzte Nacht eine der kältesten der vergangenen Monate.
Frostige Nächte sorgten bereits in der vergangenen Woche bei vielen Landwirten für Sorgenfalten auf der Stirn; die letzte Nacht dürfte die Anzahl intakter Obstblüten aber nochmals deutlich dezimiert haben.
Die Nacht auf Montag war eine der kältesten der letzten Monate - im Flachland sank das Thermometer auf Werte teils um -4 Grad. An unserer Station in Hellenthal (Eifel) lagen die Tiefstwerte sogar bei -8 Grad. Der Tod einer jeden zarten Obstblüte.
Neben den ausbleibenden Saisonkräften aus Osteuropa, die aufgrund der Reisbeschränkungen aktuell nicht ins Land dürfen, hat die Landwirtschaft mit den Spätfrösten nun gleich an zwei Stellen zu kämpfen. Auswirkungen auf den Verbraucher sind nicht auszuschließen, denn auch die Versorgungsketten mit Obst und Gemüse aus Südeuropa sind aufgrund der Corona-Lage derzeit vereinzelt unterbrochen.
Im Bezug auf die Frostschäden erinnert die aktuelle Situation an das Jahr 2017 - damals sorgten Spätfröste (lesen Sie hier mehr) für enorme Ausfälle von teils 70 bis 80 Prozent. Bei Tiefstwerten von regional -10 Grad gab es sogar Totalausfälle von 100 Prozent.
Damals griff der Staat den in ihrer Existenz bedrohten Bauern zwar finanziell unter die Arme, bei vielen konnten die Verluste dadurch aber nicht ausgeglichen werden. Und die schlechten Nachrichten reißen leider nicht ab: Zum einen scheint das Flehen der Landwirte im virengebeutelten Deutschland aktuell unterzugehen, zum anderen bleiben die Nächte auch in dieser Woche frostig.
Frühestens zum Wochenende entspannt sich mit schwach positiven Nachtwerten die Lage wieder ein wenig.
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