Die durch Tief "Bernd" am 14./15. Juli verursachte Flutkatastrophe ist eines der schwersten Extremwetterereignisse der deutschen Geschichte. Nun gibt es eine erste Studie, die sich mit der Frage beschäftigt, inwiefern der Klimawandel für die erheblichen Überschwemmungen Mitte Juli verantwortlich ist.

"Wärmere Welt, schwerere Niederschlagsereginisse" - so lautet eine der Aussagen der Studie der World Weather Attribution Group, an der 39 internationale Klimaforscher/-innen, unter anderem des Deutschen Wetterdienstes und der Universität Oxford, mitgewirkt haben. Demnach habe sich die Wahrscheinlichkeit einer Flutkatastrophe wie Mitte Juli 2021 in den betroffenen Regionen deutlich erhöht - um das 1,2- bis 9-fache.

Kommt in einer Welt ohne menschengemachten Klimawandel ein solches Ereginis nur durchschnittlich alle 2.000 Jahre vor, sind es im "neuen Klima" mit einer Erwärmung von einem Grad nur noch gut 400 Jahre.

Und es könnte noch deutlich schlimmer kommen - bei fortschreitender Erwärmung könnten Extremwetterereignisse wie zuletzt sogar alle 30 bis 50 Jahre vorkommen.

Was die Studie ebenfalls zeigt: Es fällt nicht unbedingt mehr Regen als früher, stattdessen fallen die Niederschläge in kürzeren Zeitspannen - Starkregen entsteht, Kanalisationen sind überlastet, Überflutungen drohen. Der Anstieg der Intensität von Extremniederschlägen liegt laut der Studie bereits heute bei drei bis 19 Prozent.

Dass der Trend hin zu extremeren Niederschlägen geht, daran besteht kaum mehr ein Zweifel. In welchem Maße der Klimwandel direkt für die Flutkatastrophe verantwortlich gemacht werden kann, ist jedoch schwer abzuschätzen. Der Grund: Anders als bei den Temperaturdaten, welche zum Teil seit Mitte des 19. Jahrhunderts lückenlos aufgezeichnet werden, starteten die Aufzeichnungen von Niederschlagsdaten erst deutlich später - zum Teil erst in den 1960er-Jahren. Die Datengrundlage reicht also für eine seriöse Einschätzung hier nicht aus.