aktuell, 20.04.1999
"April, April, der macht was er will!" - Das Wetter der vergangenen Tage beweist es: So mancher alten Bauernregel kann man selbst heute, kurz vor dem Sprung ins nächste Jahrtausend, noch beherzt zustimmen. Die Donnerwetter-Meteorologen haben sich einige der Bauernregeln für den April etwas näher angeschaut.
"Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden Augenblick." - Das wechselhafte Wetter ist für den April typisch. Einmal klettern die Temperaturen auf sommerliche 20 Grad, ein paar Tage später wird es schon wieder eisig kalt und es fällt sogar Schnee. Der Grund ist die unterschiedliche Erwärmung von Wasser und Land. Während der Kontinent durch die April-Sonne schon recht stark aufgeheizt wird, sind das Wasser der Meere und die Polargebiete noch kalt. Je nach Richtung der Luftströmung setzt sich dann kalte oder warme Luft durch. Durch die großen Temperaturunterschiede von Land und Wasser können sich auch keine Hochs und Tiefs stabilisieren, das Wetter wechselt schneller als im Winter oder Sommer.
"Wie's im April und Maien war, so wird das Wetter im ganzen Jahr." - Auch an dieser Bauernregel ist tatsächlich etwas dran, denn in zwei von drei Fällen folgt einem warmen April/Mai ein insgesamt warmer Sommer. Ein zu kaltes Frühjahr dagegen sorgt auch für einen zu kalten Sommer. Die Bauernregel trifft mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 70 Prozent zu.
"Gibt's im April mehr Regen als Sonnenschein, wird warm und trocken der Juni sein." - Von ausgleichender Gerechtigkeit hält Petrus anscheinend nicht besonders viel, denn diese Regel läßt sich wissenschaftlich nicht bestätigen. Vielleicht wollten sich die Erfinder der Bauernregeln aber auch ein Hintertürchen offenhalten, falls die zuvor genannte Regel einmal nicht zutreffen sollte...
"Wenn's viel regnet am Amantiustag (8. April), ein dürrer Sommer folgen mag." - Auf den ersten Blick ist man vielleicht versucht, diese Regel mit der vorherigen als erledigt zu betrachten. Doch wenn im Zeitraum um den 8. April sehr viel Regen fällt, kann man tatsächlich mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 60 - 70 Prozent einen zu trockenen Sommer erwarten.