Stromspartipps auf Verbrauchsabrechung?

Neue Energien, 11.02.2015

US-Unternehmen will Beziehung von Kunden und Versorgern auf die Sprünge helfen.

Geht es darum, den aktuellen, möglicherweise viel zu teuren Stromtarif des Grundversorgers gegen einen deutlich günstigeren zu ersetzen, ist von der weit verbreiteten Spar-Mentalität der Deutschen nicht mehr viel übrig. Zu hoch scheint für die einen der administrative Aufwand eines Versorgerwechsels, andere widerum haben wahrscheinlich schlicht die Liberalisierung des Strommarktes von nunmehr 17 Jahren verschlafen. Unsere Nachbarländer, etwa Großbritannien, sind uns in Sachen Wechselfreudigkeit weit voraus.

Nicht nur die in den letzten Jahren stetig gestiegenen Verbrauchspreise sind Schuld, dass das Verhältnis zwischen Energieversorgern und Endkunden eher frostig ist. Bei den Energieriesen hierzulande stehen enorme Umbrüche an: Der Preisdruck ist allgegenwärtig, unzählige Strom-Discounter drängen auf den Markt. Nebenbei muss dann noch der CO2-Ausstoß in den Griff und die Umstellung von fossile auf erneuerbare Energien bewerkstellig werden. Wo soll da noch Kundenfreundlichkeit Platz finden?

Eine Brücke zwischen Versorger und Kunden möchte nun das US-Unternehmen Opower schlagen. Der Dienstleister, inzwischen börsennotiert, prüft die Verbrauchsdaten seiner Kundschaft auf Herz und Nieren, vergleicht diese unter anderem mit denen von ähnlich situierten Nachbarhaushalten. Stellt Opower anhand der Vergleichsdaten einen erhöhten Energiebedarf fest, sind individuelle Einspartipps auf der nächsten Abrechnung des Versorgers inklusive. Laut Opower ließen sich mit den neuen, übersichtlichen Rechnungen in Deutschland jährlich Energiekosten in Höhe von einer halben Milliarde Euro einsparen.

Während in Großbritannien, Frankreich und Japan einige Großversorger (z.B. Tepco in Japan) bereits die Dienste des innovativen Unternehmes in Anspruch nehmen, fehlt den deutschen Energieriesen vor allem (mal wieder) eines: Der politische Anreiz.

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