Lawinenbericht, 18.03.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 18. März 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum ist es heute wechselnd bewölkt, zeitweise scheint die Sonne. Die Temperaturen steigen in 2000 m auf +9 Grad an.
Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich auch in den Hochlagen aufgrund der allgemein milden Temperaturen deutlich gesetzt und verfestigt. Nur im kammnahen Steilgelände sind vereinzelt noch störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen. Bis in eine Höhenlage von 1600 m wird die Schneedecke sonnseitig, aber auch in den Schattenlagen zunehmend durchfeuchtet. Aufgrund der fehlenden nächtlichen Abstrahlung ist die Schneeoberfläche meist in den Morgenstunden schon aufgeweicht. Oberhalb von 1600 m ist in reinen Schattenlagen noch Pulverschnee anzutreffen.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Aufgrund der milden Lufttemperaturen und insbesondere bei Sonneneinstrahlung ist bis in eine Höhenlage von 2000 m aus noch nicht entladenen Steilhängen mit der Selbstauslösung von zum Teil großen Nassschneelawinen zu rechnen, die meist am Boden abgleiten. Vereinzelt können hangnahe Verkehrswege gefährdet sein. Bis in eine Höhenlage von 1600 m sind durch die fortschreitende Durchfeuchtung auch in schattigen Hängen Nasschneelawinen möglich. Oberhalb von 2000m beschränkt sich die Selbstauslösung an besonnten Hängen auf die oberflächlichen Schichten der Schneedecke. Jedoch sind auch hier vereinzelt große Lawinen möglich. Daneben sind in den Hochlagen, vorwiegend in nord- bis ostgerichteten Steilhängen sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden, ältere Triebschneeansammlungen anzutreffen. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Hinweise:
Bei Skitouren ist die tageszeitliche Erwärmung zu beachten. Die Lawinengefahr wird sich vorerst nicht wesentlich ändern.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft