Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 14. März 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Unter Hochdruckeinfluss ist es im bayerischen Alpenraum nach klarer Nacht heute überwiegend heiter. Die Temperaturen in 2000 m steigen auf -2 Grad an.


Schneedecke:
Im Wechsel zwischen tageszeitlicher Erwärmung und nächtlicher Abkühlung hat sich die Schneedecke weiter stabilisiert. Sonnseitig ist ein Harschdeckel entstanden. In den Hochlagen und vor allem schattseitig bleibt der Schneedeckenaufbau aber auf Grund bindungsarmer Zwischenschichten und überwehter Oberflächenreifschichten noch störanfällig. Die starken Schneeverfrachtungen der vergangenen Woche bewirken, dass die störanfälligen Schwachschichten in der Schneedecke teilweise gut überdeckt sind, an anderer Stelle wiederum nur wenige Zentimeter unter der Schneeoberfläche liegen. Die Gegebenheiten wechseln kleinräumig.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze in vorwiegend nord- bis ostgerichteten Steilhängen. Daneben bleiben in allen Hangrichtungen die Übergänge zu eingewehten Rinnen und Mulden sowie Hangkanten mit wechselnden Schneemächtigkeiten zu beachten. In den genannten Bereichen kann es vor allem bei großer Zusatzbelastung, mitunter aber auch durch einzelne Skifahrer oder Snowboarder, zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen kann. Mit der Sonneneinstrahlung steigt in den tiefen Lagen die Gefahr der Selbstauslösung von Nassschneelawinen, die zum Teil auf dem Boden abgleiten. In den höheren Lagen beschränkt sich die Selbstauslösung an besonnten Hängen auf die oberflächlichen Schichten der Schneedecke.


Hinweise:
Für die nächsten Tage ist keine wesentliche Wetteränderung zu erwarten. Die Lawinenlage in den Tourengebieten wird sich langsam bessern, in tiefen Lagen werden zunehmend Nassschneelawinen zu erwarten sein. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern weiterhin lawinenkundliches Beurteilungsvermögen und sorgfältige Routenwahl.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft