Lawinenbericht, 09.03.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 09. März 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum begann es in der Nacht erneut zu schneien. Bislang sind 10 bis 15 cm Neuschnee gefallen, im Tagesverlauf wird, mit anhaltend kräftigem Wind aus westlichen Richtungen, weiterer Neuschnee erwartet. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -8 Grad.
Schneedecke:
Durch Neuschnee und Wind sind in den vergangenen Tagen frische Triebschneeablagerungen entstanden, die sehr störanfällig sind. Der verfrachtete Schnee liegt schattseitig auf einer aufbauend umgewandelten, bindungsarmen Zwischenschicht, sonnseitig auf einer dünnen Harschschicht, unter der vielerorts ebenfalls aufbauend umgewandelter, grieseliger Schnee zu finden ist. Zudem gibt es dünne Schwachschichten an Schichtgrenzen innerhalb der Neuschneeauflage.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Auch hinter Hangkanten oder in Waldlücken gibt es eingewehte Zonen, an denen es zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen kann. Eine Lawinenauslösung in den genannten Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung möglich. Aus triebschneebeladenen Steilhängen kann es vermehrt auch zur Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Durch die bindungsarmen Zwischenschichten in der Schneedecke können dabei auch kleine Lawinen große Reichweiten erzielen.
Hinweise:
Im Tagesverlauf ist weiterer, kräftiger Schneefall angekündigt. Damit kann die Lawinengefahr zum Nachmittag auf Stufe 4 (groß) ansteigen. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern zur Zeit lawinenkundliches Beurteilungsvermögen uns sehr sorgfältige Routenwahl.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft