Die meisten Politiker, Experten und Bundesbürger sind sich einig: Im Energiesektor muss eine Veränderung her und zwar zeitnah. Bei den zahlreichen Ideen, Projekten und Zielsetzungen kann man allerdings schon einmal schnell durcheinander kommen.

Der Rat für nachhaltige Entwicklung kritisiert, dass es meist an einem Gesamtbild mangelt, auf welches alle Handlungen und Projekte hinzielen. Verschiedene Akteure entwickeln verschiedene Konzepte, die dann wiederum nicht mit den gesetzlichen Zielen übereinstimmen oder sich gegenseitig ausschließen. Finanzierungsanreize und auch klarere Regeln für Finanzierungen fehlen häufig von Seiten der Energiepolitik.

Politische Ziele und die Investitionskonzepte vieler Unternehmen klaffen daher meist weit auseinander.

Vor allem bei Themen wie der energieeffizienten Gebäudesanierung oder der Prämien für Elektrofahrzeuge mangelt es an konkreten Umsetzungsplänen. Auf der einen Seite soll eine Energiewende in Form von erneuerbaren Energien stattfinden und auf der anderen fehlt es an Flexibilität und klaren Regeln seitens der Politik.

Die Expertenkommission zum Bericht der Bundesregierung über die „Energiewende“ ist sich einig, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien zwar vorangehen würde, aber dagegen eine Minderung der Emissionen oder eine Erhöhung der Energieeffizienz noch weit entfernt sind. Die Energiepolitik sei nicht schlüssig und müsse zudem neu geordnet werden. Dies zeige sich beispielsweise in der Stromsteuer, die nicht auf eine Energiewende hin ausgelegt sei und stattdessen eine Veränderung unmöglich mache.

Einzelmaßnahmen werden bis ins kleinste Detail aufgearbeitet, aber die Vernetzung all dieser Maßnahmen sei dagegen noch nicht zu erkennen.

Aber nicht nur zwischen Bundesregierung und Akteuren von Unternehmen gibt es Differenzen: Auch zwischen den Vorgaben der EU und den Regeln in Deutschland gibt es wiederum große Lücken. Der Nachhaltigkeitsrat sieht Chancen in einer Verbindung von Wissen und Neugier. Eine Verbindung der Ziele und klare Regulierungen sollten demnach im nächsten Bundestag im Mittelpunkt stehen.