Den Winter fürchten sie besonders

Fit bei jedem Wetter, 05.12.2016

Obdachlose bibbern bei den kalten Temperaturen, Notunterkünfte meist nur in den Nächten geöffnet.

Schwer hat man es als Obdachloser in eigentlich allen Lebenslagen. Doch wenn dann auch noch Winter ist und die Temperaturen kaum noch um den Gefrierpunkt liegen, spitzt sich die Situation vieler nochmals erheblich zu. Wohin, wenn man kein Dach über dem Kopf hat?

Viele (Groß-)städte bieten Obdachlosen Zelte oder Notunterkünfte, die sie allerdings nur nachts aufsuchen können. Tagsüber müssen sie wieder raus in die mitunter eisige Kälte. CDU, FDP und AFD waren gegen ein Winternotprogramm, welches die Notunterkünfte ganztägig öffnet.

Acht Stunden bei Frosttemperaturen draußen ausharren kann sehr gefährlich sein; dabei gibt es einen Rechtsanspruch auf eine warme Unterkunft, um einen Notstand abzuwehren.

Nach diesem handelt beispielsweise auch die Feuerwehr nach einem Hausbrand. Die Polizei muss - falls andere Behörden die Menschen abweisen - obdachlose Hausbewohner in Not aufnehmen und helfen, die Notlage abzuwenden.

Bis zum Jahr 2018, so schätzen Experten, werden eine halbe Million Menschen in Deutschland auf der Straße leben. Für ein reiches Land wie Deutschland eine Schande.

Wer ein Dach über dem Kopf hat, sollte sich vor allem in der kalten Jahreszeit glücklich schätzen. Statt subjektiv über den Winter zu schimpfen ("Schmuddelwetter", "viel zu warm"), sollte lieber an die 300.000 gedacht werden, denen ein milder Winter das Leben zumindest ein wenig einfacher macht.

Wenn Sie Menschen im Freien liegen oder scheinbar schlafen sehen, sprechen Sie sie bitte an. Erfolgt keine Reaktion rufen Sie den Rettungsdienst über 112!

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