Asien, 30.05.2016
Dürre in Indien betrifft inzwischen über eine halbe Milliarde Menschen
Nach wie vor bleiben die Niederschläge im Norden Indiens aus. Inzwischen sprechen die Medien von der schlimmsten Dürre seit Jahren. Über eine halbe Milliarde Menschen ist bereits davon betroffen. Vor allem die Bauern leiden unter dem ausbleibenden Regen. Viele flüchten auf der Suche nach Arbeit in die Städte. Dort bilden sich bereits erste Flüchtlingslager. Auch die Zahl der Selbstmorde unter Landwirten steigt weiter.
Der schwache Monsun der vergangenen beiden Jahre hat die Wasserreservoirs, Flüsse und Seen des Landes nicht ausreichend gefüllt und seit Wochen liegen die Temperaturen vielerorts bei über 40 Grad. Die meisten Brunnen, Seen und Flüsse sind inzwischend vollkommen ausgetrocknet.
Über 300 Tote wurden in den letzten Wochen bereits registriert und Trinkwasser ist inzwischen so knapp, dass es mit Zügen in die betroffenen Gebiete transportiert werden muss. Zudem sind viele Brunnen und Seen mit Schwermetallen und Bakterien kontaminiert.
Eine Besserung ist auch die kommenden Tage und Wochen nicht in Sicht. Der diesjährige Monsun wird erst Ende Juli erwartet. Allerdings soll er in diesem Jahr wieder "normale" Regenmengen mit sich bringen.
Experten befürchten, dass zwei aufeinanderfolgende Dürrejahre in Zukunft keine Seltenheit mehr sind. Der Klimawandel nimmt zunehmend auch Einfluss auf die Intensität und Dauer des Monsuns. Während in Indien in den letzten Jahrzehnten der Niederschlag zwar nicht nachweislich abgenommen hat, sind aber die Schwankungen von Jahr zu Jahr stärker geworden. Andernorts, wie beispielsweise im östlichen Afrika, haben auch die Gesamtniederschlagsmengen in den Monsunmonaten um bis zu 20 Prozent abgenommen.
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