Um die Corioliskraft, die vor allem Einfluss auf unser Wetter hat, zu verstehen, benötigt man zuerst einmal ein Bezugssystem, auf das man sie anwenden kann. Ein Bezugssystem kann ein Raum sein, ein Auto oder eben unsere Erde. Betrachtet man die Erde, wie wir es von einem Globus gewöhnt sind, dreht sie sich nach Osten (also nach rechts).
Aus der Sicht eines Luftteilchens am Nordpol, welches nach Süden hin unterwegs ist, dreht sich die Erde aber nach links. Während das Teilchen nach Süden hin wandert, kommt es der sich drehenden Erde nicht hinterher. Es kommt an einem Punkt an, der weiter rechts liegt. Somit wurde es nach rechts abgelenkt (aus unserer Sicht nach links).
Am Äquator, also in höheren Breitengraden, bewegt sich ein Luftteilchen schneller als die Erde, da hier die Geschwindigkeiten der sich drehenden Erde geringer sind als an den Polen. Möchte das Luftteilchen also zum Nordpol wandern, wird es durch die sich nach rechts drehende Erde nach rechts abgelenkt. Auf der Südhalbkugel wird ein Luftteilchen, welches vom Äquator zum Südpol wandert, dementsprechend nach links abgelenkt. Der Grund dafür ist die schnellere Geschwindigkeit des Teilchens im Bezug auf die sich drehende Erde. Man spricht von der sogenannten Corioliskraft.
Zur Verdeutlichung: Bewegt sich eine Person auf einer Drehscheibe, wie sie etwa auf Spielplätzen häufig zu finden ist, quer zur Bewegungsrichtung der Scheibe, wird sie ebenfalls bemerken, dass sie eine Kraft aus ihrer Sicht zur Seite hin ablenkt. Auch in diesem Szenario wirkt die Corioliskraft.
Unsere Luftmassen werden genauso von der Corioliskraft abgelenkt. Sie ist somit auch für das Klimasystem auf unserer Erde verantwortlich.
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