aktuell, 04.09.2024
Temperaturen unter Bodenplatte - auch unter der Erde Folgen der Klimaerwärmung sichtbar?
Der zweite Teil widmet sich der Frage, inwieweit sich die Temperaturen unterhalb der Bodenplatte in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verändert haben.
Hierzu haben wir uns der Mitteltemperaturwerte bedient: Blicken wir zunächst zu den Anfängen unserer Messreihe - auf den Zeitraum 1996 bis 2000. Um die Jahrtausendwende ermittelten wir etwa 150 cm unterhalb der Bodenplatte eine Jahresmitteltemperatur von 14 Grad - das Jahresmittel der Lufttemperatur bewegte sich in diesem Zeitaum bei 11 Grad.
Auf einen ähnlichen Lufttemperaturwert zwischen 11 und 11,5 Grad kamen wir auch in der darauf folgenden Beobachtungsperiode (2000 - 2010). Deutlich wärmere Temperaturen verzeichneten wir allerdings im Boden (Jahresmittel 15,5 Grad).
Der Zeitraum zwischen 2016 und 2020 war von sehr sonnigen und außerst heißen Sommern geprägt - vor allem in den Jahren 2018 und 2019. Nicht nur die Lufttemperaturen erreichten in ihren Jahresmitteln Rekordwerte, auch im Boden war eine deutliche Erwärmung erkennbar. Auf ein Jahresmittel von 17,6 Grad stieg die Erdbodentemperatur zwischen 2016 und 2020 und damit auf den höchsten von uns ermittelten Wert.
Zwischen 2021 und 2024 schrumpfte der Wert dann ein wenig zusammen und lag "nur" noch bei 16,6 Grad.
Verantwortlich für den leichten Temperaturrückgang der aktuellen Periode sind dabei nicht nur die tatsächlichen Lufttemperaturen. Vielmehr fehlte es in diesem und dem vergangenen Jahr - vor allem im Frühling und Frühsommer - an länger anhaltenden sonnigen Phasen, die ein Aufheizen des Bodens begünstigen. Ganz andere Voraussetzungen waren dagegen in den beiden sehr sonnigen und heißen Jahren 2018 und 2019 gegeben.
Dennoch: Der Erdboden entpuppt sich einmal mehr als perfekter Wärmespeicher: Im Schnitt vier Grad lag die Temperatur "unter Tage" in den letzten Jahren über der Lufttemperatur.
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