Nach fast genau 70 Jahren steht am Samstag nicht nur für das Commonwealth ein historischer Tag an - die Krönung König Charles III.

Nicht nur Großbritannien und die Commonwealth Realms blicken dem 6. Mai schon lange entgegen - weltweit findet die Krönung Beachtung und dürfte somit zu einem DER Events des Jahres 2023 werden. Dennoch: Selbst im einst so monarchietreuen Vereinigten Königreich wurde zuletzt auch immer mehr Kritik geäußert: Kann und sollte man sich eine Monarchie vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Unwägbarkeiten noch leisten?

Debatten gab es vor der Krönung Elizabeths II. am 2. Juni 1953 aber auch schon - wenn auch anderer Natur. Anstoß damals und heute unvorstellbar: Die Live-Übertragung via TV. Auf die wenigen (und sündhaftteuren!) Schwarzweiß-Fernsehgeräte wurde die Zeromonie durch die BBC in einer achtstündigen Sondersendung übertragen. Vielen passte das nicht, allen voran Premierminister Winston Chrchill. Er war bereits 16 Jahre zuvor, bei der Krönung George VI., gegen eine Live-Übertragung Sturm gelaufen und verbat sie kurzerhand. Der Grund: Die Krönung sei ein heiliger Akt, der nicht von Kameras gestört werden dürfe. Bei seiner zweiten Krönung musste Churchill zurückstecken, am Ende verfolgten schätzungsweise 227 Millionen Menschen rund über den Erdball die Zeremonie. Deutlich mehr werden wahrscheinlich am Samstag vor der Fernsehgeräte sitzen  - darf man sich nicht zu der erlesenen Riege der 2.000 in die Westminster Abbey geladenen Gäste zählen.

Ähnlich wie vor 70 Jahren ist man damit aber auch nicht so schlecht bedient - denn wie gerufen verspricht das Wetter am Samstag "very british" zu werden. Wie seine Mutter Anfang Juni 1953 bekommt es nämlich auch Charles in London mit einen sonnenarmen und wechselhaften Krönungswetter zu tun. Bei Höchstwerten um 15 Grad an der Themse ist es da gar nicht mal so unvorteilhaft, dass das Krönungsgewand aus mehreren Lagen besteht.

Deutsche Monarchiefans können derweil in der Mehrzahl zwar auf mildere Temperaturen hoffen (16 bis 23 Grad in Spitze, nur im Osten und Nordosten mit 8 bis 12 Grad deutlich kühler), dafür muss hier und da im Tagesverlauf aber mit einzelnen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Kaiser- bzw. Königswetter gibt es bei viel Sonnenschein vor allem in Deutschlands Südwesthälfte.