Die zum Teil extremen Regenmengen der letzten Tage haben nicht nur kleine Gewässer über die Ufer treten lassen. Auch große Flüsse wie der Rhein weisen zur Zeit historisch hohe Pegelstände auf. Dabei ist der Juli normalerweise Zeit des Niedrigwassers mit Pegeln meist um 200 bis 300 cm.

Der Rhein am Pegel Bonn stieg in einem Juli zuletzt vor über 40 Jahren auf über 650 cm -  am 5.7.1980 waren es genau 651 cm. Aktuell (Stand 14.07., 08:00 Uhr) steht er bereits bei 522 cm.

Der alte Hochwasserrekord von 1980 wird hier vermutlich am 16.7. oder 17.7. eingestellt - wahrscheinlich ist ein Pegel über 700 cm - einen solchen hätte es im Juli in der Bundesstadt seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1820 noch nicht gegeben.

Je nach Zuflussmenge aus der Mosel sind in den kommenden Tagen auch Pegel um 800 bis 850 cm denkbar.

Es könnte ein Julihochwasser historischen Ausmaßes werden - extreme Hochwasser sind im Hochsommermonat Juli äußerst selten. Eines der schwersten unserer Zeit war das Magdalenenhochwasser im Juli 1342.

Das diesjährige Sommerhochwasser wird nicht nur eines der schwersten; es dürfte auch eines der teuersten Hochwasser werden. Nach einem verlorenen Urlaubsjahr 2020 sind etwa die Campingplätze am Rhein und seinen Neben- und Zuflüssen gut besucht. Den Betreibern der Campingplätze sowie der angeschlossenen Gastronomie bleibt nunmehr nur der Rückzug vor den Wassermassen.