Gibt man in diesen Tagen in die Suchmaschine den Begriff "Wintereinbruch" ein, könnte man meinen, den eisigen Hauch der nächsten Eiszeit schon im Nacken zu spüren. Vor einem flächendeckenden "arktischen Wintereinbruch" und "Dauerfrost bei -15 Grad" warnen die teils nur wenige Stunden alten Schlagzeilen. Den Frühlings-Herbeisehnern unter uns dürfte angesichts solcher Meldungen das Frühstücksbrötchen im Hals stecken bleiben. Doch kommt's wirklich faust- bzw. frostdick?

Kurz und knapp: Nein. Für einen spätwinterlichen Rückfall in diesem Ausmaß gibt derzeit keine Anhaltspunkte.

Statt seriöser meteorologischer Arbeit setzen die Verbreiter des Eiswinter-Hoax eher auf die Aufmerksamkeitsspirale; und die dreht sich eben viel schneller, wenn man die Menschen, viele gedanklich und gefühlt schon im Frühling, mit Frost- und Eis-Schlagzeilen schockiert. Garniert wird das ganze dann noch mit violett gefärbten Wetterkarten und Archivbildern mit tiefwinterlichen Landschaften. Wenn der Winter in Deutschland wieder einmal ausbleibt, muss man ihn eben herbei fantasieren...

Wie geht es denn nun weiter?

Mit einem deutschlandweiten Winter-Wonderland können wir leider nicht dienen - es sei denn, für Sie zählt ein wenig nächtlicher Bodenfrost bereits schon dazu.

Statt Schlittschuhfahrten und Rodelpartien haben wir für die nächsten Tage milde Temperaturen meist um 10 bis 15 Grad im Gepäck, anfänglich vielfach mit sonniger Unterstützung.

In der ersten Hälfte der neuen Woche gibt es dann vor allem in den nördlichen Landesteilen kurzzeitig einen kleinen Temperaturdämpfer und auch etwas Regen ist hie und da möglich. Zur Monatsmitte stehen die Zeichen dann aber wieder auf Vorfrühling bei Temperaturen häufig um 11 bis 15 Grad.