aktuell, 11.08.2005
Die Temperaturen steigen in Europas Städten
Fast ganz Deutschland stöhnt über einen grauen, kalten, nassen Sommer. Aber: Nach einer neuen Studie ist die Temperaturen in den meisten europäischen Hauptstädten in den vergangenen 30 Jahren über 1 Grad Celsius gestiegen! Nach Angaben des WWF liegt Berlin mit einer Steigerung von 1,2 Grad voll im europäischen Trend. In 13 von 16 untersuchten europäischen Hauptstädten stiegen die Temperaturen seit 1970 um ein Grad oder mehr. Mit einem Plus von 2,2 Grad verzeichnete Madrid einen besonders starken Anstieg. Kopenhagen und Dublin wurden hingegen weitgehend von der „Hitzewelle“ verschont. Hier stieg das Quecksilber im Schnitt nur um 0,2 bzw. 0,7 Grad Celsius.
Für den WWF sind die Daten ein Argument, die Klimaschutzanstrengungen zu verstärken. „Insbesondere die Stromwirtschaft muss sich so schnell wie möglich von fossilen Energieträgern, insbesondere von der Kohle verabschieden“, betont Regine Günther vom WWF Deutschland. Aus den Schloten der Kraftwerke ströme derzeit weltweit mehr als ein Drittel der vom Menschen verursachten CO2 Treibhausgase.
„Steigende Temperaturen bedeuten, dass sich der so genannte Traumsommer zum Alptraum entwickelt“, erläutert Regine Günther. Die Hitze verursache z.B. gravierende Gesundheitsprobleme gerade für ältere Menschen. So habe man während der Hitze im August 2003 im Großraum Köln eine Erhöhung der Sterbefälle um 16 Prozent registriert. Klimaszenarien für verschiedene Regionen in Deutschland gehen davon aus, dass z.B. die Sommer in Bayern noch heißer werden. Die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 30 Grad, werden sich demnach bis 2050 verdoppeln. Milliardenschäden für Land- und Forstwirtschaft seien die Folge.
(Foto: WWF)
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