Energieunabhängigkeit verschlafen

aktuell, 10.03.2022

Politische Versäumnisse kommen uns nun teuer zu stehen.

Unsere Abhängigkeit von russischem Gas und Öl macht sich dieser Tage finanziell nicht nur an der Zapfsäule bemerkbar; auch die Uhr bis zur nächsten Gasabrechnung tickt weiter. Wir bekommen nun zu spüren, dass die Energieabhängkeit von Russland über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, schlichtweg verbummelt wurde.

In der deutschen Politik aber auch in Brüssel, hat man ein Händchen dafür, in Krisenzeiten schweren Versäumnissen mit teils hilflos wirkenden Maßnahmen gegenzulenken - obwohl die Titanic den Eisberg bereits gerammt hat. Auch in den Hochphasen der Pandemie agierte man nach diesem Muster, etwa im stiefmütterlich behandelten Gesundheits- und Schulwesen. Von nichts kommt nichts - weder medizinisches Fachpersonal in die Kliniken noch Digitalisierung und Lehrpersonal in die Klassenräume.

Ausbaden muss es am Ende das Gros der Gesellschaft. Vor allem Geringverdiener, aber auch die Mittelschicht, Industrie und Wirtschaft. EU-Kommisionspräsidentin Ursula von der Leyen, ehemalige Verteidigungsministerin, die gerne auch mal 50 Kilometer im Privatjet zurücklegt und mehr Engagement im Klimaschutz fordert, gibt den von hohen Energiekosten gebeutelten EU-Bürgern aber bereits einen wertvollen Tipp mit auf den Weg: Sie sollen Energie sparen und in erneuerbare Energien investieren. Das ist Nähe am Volk wie man es gewohnt ist.

 

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