aktuell, 05.06.2004
Am Dienstag wird uns wieder ein astronomisches Highlight geboten. Die Venus zieht, von Europa aus sichtbar, zwischen 7 und 12 Uhr an der Sonne vorbei.
Als kleiner dunkler Fleck wird die Venus vor der Sonne wandern.
Der Venustransit wurde erstmals von Astronomen benutzt, um die Größenverhältnisse im Sonnensystem zu messen. Emond Halley hatte die Idee, von verschiedenen Stellen aus, den Transit in Europa zu verfolgen und die Zeiten aufzuschreiben, wann die Venus auf der Sonnenoberfläche zu sehen ist. Mit Hilfe dieser Angaben läßt sich mit Hilfe des 3. Kepplerschen Gesetzes darauf schließen, wie weit die Venus von der Erde entfernt ist. Kennt man eine Entfernung, lassen sich alle anderen Entfernungen ebenfalls erschließen, da nach dem Kepplerschen Gesetz, die Quadrate der Umlaufzeiten wie die Kuben zweier Halbachsen verhalten.
Der nächste Venustransit ist in Europa erst im Jahr 2125 wieder sichtbar.
Leider ist das Ereignis vom Boden aus nur schwierig zu beobachten. Ungeschützt darf nicht in die Sonne geschaut werden und mit einer Sonnenfinsternissbrille läßt sich der kleine Punkt auf der Sonne kaum wahrnehmen. Daher empfiehlt es sich in einer Sternwarte mit spezieller Ausrüstung den Venustransit zu verfolgen.
Am Dienstag wird, nach jetzigem Stand, das Wetter in Nord- und Ostdeutschland nicht mitspielen. Immer wieder werden Schauerwolken den Himmel verdecken. Zeitweise wird der Himmel aber sichtbar sein.
Am besten läßt sich der Venustransit im Westen und Süden des Landes verfolgen. Hier ist die Sonne über mehr als eine Stunde wahrscheinlich sichtbar.