aktuell, 02.04.2020
Wie blau ist der Himmel? Diese Frage hat sich im 18. Jahrhundert schon der Schweizer Naturforscher Horace Benedict de Saussure gestellt.
Es müsste ein Messinstrument geben, mit dem man das Blau des Himmels einordnen kann. Er erfand das Cyanometer, welches nichts anderes ist, als eine 54-teilige Farbskala auf einem kleinen Blatt Papier, wo alle möglichen blauen Himmelsfarben, von weiß bis violettblau abgebildet sind. Diese hält man gegen den Himmel und vergleicht das Blau auf der Skala mit dem Blau des Himmels und bestimmt den Wert.
Sein Messgerät nutze er, um auf den Bergen der Alpen das Blau des Himmels, mit dem Blau im Tal zu vergleichen. Es stellte sich heraus, dass das Blau z.B. auf dem Mont Blanc um einiges dunkler war, als im Tal. Die Ursache dafür ist heute bekannt, denn Staubteilchen und Wasserdampf sorgen dafür, dass der Himmel nicht so ganz Blau ist, wie auf den hohen Bergen oder auf Flughöhe. Diese „großen“ Staubpartikel streuen das Licht anders, als kleine Sauerstoffmoleküle. Der weiße Farbton nimmt zu.
Je höher die Luftfeuchtigkeit, oder je mehr Staub in der Luft ist, desto „milchiger“ wird der Himmel. Auf den Bergen ist natürlich wenig Staub und dementsprechend ein blauer Himmel.
Leider ist das Cyanometer nicht mehr im wissenschaftlichen Gebrauch, da die subjektive Einschätzung des Himmels mit der Farbskala nicht gut genug ist, um mit präzisen Messgeräten, die das Spektrum des einfallendes Lichtes messen, mitzuhalten.
Wenn Sie sich in den nächsten Tagen den blauen Himmel zu anschauen, denken Sie vielleicht mal am Benedict de Saussure mit seiner Skala. Je länger eine Schönwetterperiode andauert, desto milchiger wird der Himmel über uns.
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