Satellitenbild, 21.06.2016
Doch beinahe täglich erreichen uns neue Schreckensmeldungen aus der Region
Nach wie vor schickt Tief "Lea" von Island aus ihre Ausläufer nach Mitteleuropa. Diese überqueren uns im Tagesverlauf und bringen vereinzelte Schauer von der französischen Atlantikküste bis an die Ostsee und in den Norden Italiens.
Auch über Skandinavien dominiert momentan Tiefdruck das Wettergeschehen. Zeitgleich ziehen feucht-warme Luftmassen vom Schwarzen Meer gen Westen und treffen über Ungarn, der Ukraine und Rumänien auf kühlere Luftmassen. Dadurch bilden sich im Tagesverlauf kräftige, unwetterartige Schauer und Gewitter.
Im Gegensatz dazu dominiert im gesamten Mittelmeerraum Hochdruck das Wettergeschehen. Von Portugal bis nach Zypern gibt es heute strahlenden Sonnenschein.
Doch getrübt sind diese Meldungen über herrliches Urlaubswetter in der Mittelmeerregion von anderen Meldungen, die uns aus dieser Region Europas erreichen. Beinahe täglich bestimmen neue Schreckensmeldungen über ertrunkene Flüchtlinge die Nachrichten. Die gestern, am Weltflüchtlingstag, vom UN-Flüchtlingswerk UNHCR veröffentlichten Zahlen sind erschreckend. Rund 65 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht, so viele wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Alleine 2015 wurden 12,4 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Im Jahr 2014 erreichten mehr als 170.000 Flüchtlinge über den Seeweg die italienische Küste. Mindestens 3.000 kamen bei dem Versuch ums Leben.
Für all diese Menschen ist das Mittelmeer keine paradiesische Urlaubsregion, sondern ein Ort, an dem sie um ihr Überleben und ihre Zukunft kämpfen.
+++IN EIGENER SACHE+++
Wegen angeblicher "Terrorpropaganda" wurde der langjährige "Reporter ohne Grenzen"-Korrespondent Erol Önderoglu am gestrigen Montag in der Türkei inhaftiert. Mit ihm sind weitere 33 Journalisten in der Türkei angeklagt, weil sie eine Solidaritätsaktion für eine pro-kurdische Zeitung unterstützt haben. Die türkische Regierung zeigt wieder einmal, wie es in dem Land wirklich um Menschenrechte und Pressefreiheit gestellt ist.
In einer Protestmail an den Botschafter Hüseyin Avni Karslıoğlu kann über den Internetauftritt von "Reporter ohne Grenzen" die Freilassung des langjährigen Türkei-Korrespondenten gefordert werden.
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Lukas Nikolaus Melzer Team-Info Team-Kontakt |