Wettervorhersage für Frau und Mann - Die Emanzipation der Temperatur

Pressemitteilung, 14.04.2011

Erstmals sagt ein Wetterdienst die gefühlten Temperaturen für Frau und Mann getrennt voraus.

Am Heizungsventil und beim Grillabend tobt der Geschlechterkampf. Ob im Büro oder auf der Terrasse – jede und jeder hat es schon erlebt: Mann hält Frau für verweichlicht, weil die im geheizten Raum zu zittern beginnt. Frau findet Mann machomäßig dämlich, weil der trotz Bibberkälte auf dem Balkon eisern behauptet, es wäre doch angenehm warm.

„Mann und Frau haben tatsächlich ein unterschiedliches Temperaturempfinden. Frauen frieren von Natur aus leichter als Männer“, sagt Dr. Karsten Brandt (37). Sein Wetterservice Donnerwetter.de berechnet deshalb nun in seinen Wettervorhersagen die gefühlten Temperaturen für Frauen und Männer getrennt. „Wir haben dazu fast 10 Jahre lang analysiert, wie Frauen und Männer die Temperaturen bei unterschiedlichen Wettersituationen empfinden“, erklärt Karsten Brandt. „Jetzt können wir die gefühlten Temperaturen für Frauen und Männer angeben. Soweit ich weiß, macht das weltweit bisher noch kein anderer Wetterdienst so.“

Die sogenannte „gefühlte Temperatur“ ist in Wettervorhersagen schon seit längerem ein Thema. Damit wird berücksichtigt, dass der Mensch Temperaturen je nach Wetter sehr unterschiedlich empfindet. So kann es an einem sonnigen Wintertag auf einer windgeschützten Terrasse durchaus angenehm sein, während das Thermometer eisige Werte anzeigt. Umgekehrt können selbst sommerliche Temperaturen bei starkem Wind zum Frösteln führen.

„Diese Effekte werden von Frauen und Männern unterschiedlich stark empfunden“, sagt der Donnerwetter.de-Meteorologe Brandt. „Zum einen ist die Haut der Frauen dünner, verliert also mehr Wärme. Sie kann sich auch stärker und schneller zusammen ziehen, die Durchblutung verringert sich um die Auskühlung zu verringern.“ Doch genau dadurch empfinden Frauen es auch schneller als kalt, bekommen schneller eine Gänsehaut und frösteln leichter.

Aber auch noch ein weiterer „kleiner Unterschied“ sorgt für das unterschiedliche Temperaturempfinden: Der Frauenkörper besteht zu 25 Prozent aus Muskeln, der des Mannes zu durchschnittlich 40 Prozent. Gerade die Muskeln sind es jedoch, die Wärme erzeugen. Die Natur gab den Frauen zum Ausgleich eine bessere Isolation, um die Wärme besser im Körper zu halten: Ihr Fettanteil liegt mit durchschnittlich 25 Prozent höher als der des Mannes, der nur etwa 15 Prozent hat.

Neben der normalen, also mit dem Thermometer messbaren Temperatur, gibt Donnerwetter.de deshalb jetzt auch den gefühlten Wert mit an – getrennt für Frauen und Männer ausgewiesen. „Damit kann man in den Vorhersagen jetzt schnell erkennen, wann es draußen besonders angenehm ist, wann man vielleicht eine Jacke braucht oder wie lange man abends draußen sitzen kann“, schwärmt Karsten Brandt. Und der Meteorologe hat auch noch eine große Hoffnung: „Vielleicht helfen wir damit ja auch ein kleines bisschen, dass Männer und Frauen einander noch etwas besser verstehen!“
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