Pressemitteilung, 15.04.2020
Die Corona-Krise hat Auswirkungen in allen Bereichen des Lebens. Unter anderem ist die Sonnenbrand-Gefahr deutlich angestiegen, ergeben die Messungen des Wetterdienstes Donnerwetter.de.
Die Industrie ist heruntergefahren, der Verkehr hat abgenommen. Das neuartige Corana-Virus hat zu einem bisher ungekannten Erlahmen des täglichen Lebens geführt. Auch in der Freizeit bleibt nicht viel, was man derzeit noch unternehmen kann. Das vorsommerliche Wetter nutzen die meisten deshalb für ausgedehnte Spaziergänge oder auch faul-entspannte Stunden auf Balkon oder Terrasse. Doch auch hier drohen Auswirkungen des Corona-Virus, wie die Meteorologen des Bonner Wetterdienstes Donnerwetter.de gemessen haben: Das Sonnenbrandrisiko ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöht!
Der wochenlange Shutdown in Europa und weiten Teilen der Welt hat sich bereits auf die Atmosphäre ausgewirkt - und zwar eigentlich positiv: Die Luft ist so sauber wie selten. Doch dadurch strahlt das Sonnenlicht auch intensiver auf die Haut. An drei Wetterstationen in Deutschland konnte Donnerwetter.de bei den Werten der UV-Daten und der Globalstrahlung des 10. April 2020 im Vergleich zum 11. April 2019 bei sehr ähnlicher Luftfeuchtigkeit, Luftmasse und generellen Wetterbedingungen eine deutliche Steigerung von mehr als 10 % feststellen.
„In Bonn haben wir in diesem Jahr als Globalstrahlungstagessumme 5,7 Kilowattstunden pro Quadratmeter gemessen. Am Vergleichstag 2019 waren es 5,0“ sagt Dr. Karsten Brandt. In der Eifel auf 700 m Höhe fiel der Anstieg nicht ganz so stark aus, aber auch hier wurde eine Steigerung von 5,7 auf knapp 6 kWh/m² registriert.
Ob das überwiegend an den geringeren Schadstoffmengen in der Luft liegt, können die Meteorologen noch nicht sagen. Denkbar ist auch, dass der immer mehr abnehmende Flugverkehr eine größere Rolle spielt, da durch immer weniger Kondensstreifen am Himmel auch deren strahlungsdämmende Wirkung fehlt. Das wird man später noch analysieren müssen.
Die sauberere Luft macht sich besonders in den UV-Strahlungswerten am frühen Nachmittag bemerkbar, wenn die Sonne steil am Himmel steht. „ An unseren Spezialsensoren in Bonn, die direkt UV-A und UV-B messen, gab es eine Steigerung der maximalen Strahlung um 20 %!“ erklärt Dr. Brandt. Bei einem „durchschnittlichen“ Hauttyp kann deshalb schon innerhalb von 20 Minuten ein Sonnenbrand drohen. „Der UV-Index erreicht in weiten Teilen Deutschlands schon jetzt 4-5, im Süden, vor allem in den Alpen und im Schwarzwald auch schon 6. Wir haben im Prinzip jetzt schon eine Situation wie im Sommer“, sagt der Donnerwetter.de-Meteorologe.
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