100 Kilometer entfernt von der Kriegshölle

Neue Energien, 15.04.2015

Türkei baut 1. Kernkraftwerk

In den nächsten Tagen ist es so weit: Die Türkei baut das ihr erstes Atomkraftwerk.

Genau zwischen den Millionenmetropolen Antalya/Alanya und Mersin/Adana am Mittelmeer gelegen, soll das erste Atomkraftwerk der Türkei errichtet werden - und das trotz aller Proteste, die sich zunehmend gegen das Projekt richten.

Mit aller Macht möchte der regierende Präsident Erdogan und seine Partei die Türkei zu einer religiös angehauchten Wirtschaftsmacht entwickeln. Umwelt-, Naturschutz und Menschenrechte zählen nicht. Zahllose Großprojekte, dabei geht es immer um Verkehr und Energie, werden ohne Rücksicht durchgezogen.

Kernkraft-Werbung in der Türkei

Die Türkei hat ohne Frage eine Energieproblem. Ständige Stromausfälle, teilweise über Stunden oder sogar Tage hinweg, sind an der Tagesordnung. Allerdings könnten Effizizienzprogramme und neue Energien die Türkei energiesicherer machen. Die Türkei setzt aber auf das Gegenteil und risikiert somit im schlimmsten Fall eine Verseuchung der schönen Mittelmeerlandschaft, die auch von deutschen Urlaubern gerne besucht wird.

Inwieweit die Sicherheit einer so gefährlichen Technik in einem ständig vom Bürgerkrieg bedrohten Land gewährleistet ist, steht in den Sternen. Nur 100 km weiter droht aus dem Bürgerkriegs- und Nachbarland Syrien die ständige Gefahr durch Angriffe. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist da nur, dass das Kraftwerk immerhin nicht in einem Erdbebengebiet errichtet wird. Dafür können an dem Standort, zumindest in der Theorie, Tsunamis auftreten.

Verkauft wird der Atom-Wahnsinn übrigens mit schönen Werbefotos, die unter anderem spielende Kinder zeigen. Befremdlich...

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