Lawinenbericht, 19.04.2014
in den bayerischen Alpen
Im kammnahen Steilgelände und in Rinnen und Mulden oberhalb 2000m gibt es störanfällige Einwehungen. Mit Tageserwärmung und Sonneneinstrahlung sind in tiefen und mittleren Lagen Selbstauslösungen kleiner, oberflächlicher Lawinen möglich. Auf steilen Wiesenhängen gibt es vereinzelte Gleitschneerutsche.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum mäßige Lawinengefahr.
Mit tageszeitlicher Erwärmung und insbesondere bei Sonneneinstrahlung kann es vor allem in tiefen und mittleren Lagen zu Selbstauslösungen kleiner oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Auf steilen, glatten Wiesenhängen sind kleine Lawinen möglich, die auf dem Boden abgleiten.
Daneben gibt es einzelne Gefahrenstellen durch windverfrachteten Schnee in den Hochlagen oberhalb 2000m. Sie liegen in kammnahen, vorwiegend nord- über ost- bis südostgerichteten Steilhängen und in triebschneegefüllten Rinnen und Mulden. Eingewehter Schnee kann dort insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. auch durch einen einzelnen Bergsteiger zu Fuß, zur Auslösung von Schneebrettlawinen führen.
Schneedecke:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern in den höheren Lagen 10 bis 20 cm Neuschnee. Der Neuschnee liegt vor allem schattseitig weitgehend ungebunden auf einer lockeren Neuschneeschicht vom Vortag. In den höheren Kammlagen gibt es ältere, störanfällige Einwehungen. Mit aufkommendem Wind können im Tagesverlauf kleinräumig frische Triebschneeablagerungen dazu kommen.
Dort, wo der zuletzt gefallene Schnee direkt auf dem Boden liegt, ist er an der Basis nass, so dass er auf steilen Wiesenhängen ins Gleiten kommen kann.
Hinweise und Tendenz:
Heute gibt es am Vormittag noch einzelne Schneeschauer. Danach lockern die Wolken auf und zeitweise kann die Sonne durchkommen, bei Temperaturen in 2000m um +1 Grad. Auch die nächsten Tage herrscht Aprilwetter mit einem stetigen Wechsel zwischen Sonne und Wolken, Regen- und Schneeschauern. Eine wesentliche Änderungen der Lawinenlage ist dabei nicht zu erwarten.
Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen oberhalb 2000m - kammnah Triebschnee
Z-u: tiefe und mittlere Lagen - Selbstauslösungen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt