Lawinenbericht, 08.03.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 08. März 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum setzte in der Nacht erneut Schneefall ein. Mit kräftigem Wind aus westlicher Richtung fielen bis in die Morgenstunden rund 10 cm Neuschnee. Der Schneefall hält an. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -8 Grad.
Schneedecke:
Durch den kräftigen Wind wurde neben dem Neuschnee teilweise auch die lockere Pulverschneeauflage der vergangenen Tage verfrachtet. Die frisch entstandenen Triebschneeablagerungen sind sehr störanfällig. Sie liegen schattseitig auf einer aufbauend umgewandelten, bindungsarmen Zwischenschicht, sonnseitig auf einer dünnen Harschschicht, unter der vielerorts ebenfalls aufbauend umgewandelter, grieseliger Schnee zu finden ist.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Aus steilen, felsdurchsetzten und triebschneebeladenen Hangpartien kann es vermehrt auch zur Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Durch die sehr lockeren, bindungsarmen Zwischenschicht in der Schneedecke können dabei auch kleine Lawinen große Reichweiten erzielen.
Hinweise:
Die nächsten Tage bleibt es kalt und wechselhaft, es sind bei kräftigem Wind weitere Schneeschauer vorhergesagt. Die Lawinensituation wird sich deshalb vorerst nicht entspannen. Skitouren erfordern lawinenkundliches Beurteilungsvermögen uns sehr sorgfältige Routenwahl.
Lawinenwarnzentrale
im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft