Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 12.03.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 12.03.2009, 07:30 Uhr


Bei stürmischem Westwind sind oberhalb der Waldgrenze störanfällige Triebschneeablagerungen entstanden. In den eingewehten Bereichen ist bereits durch einen einzelnen Skifahrer eine Auslösung von Schneebrettlawinen wahrscheinlich. Zunehmend sind Selbstauslösungen von Lawinen möglich.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht von den Allgäuer bis zu den Werdenfelser Alpen sowie in den Berchtesgadener Alpen oberhalb der Waldgrenze eine große, in den Bayerischen Voralpen und den Chiemgauer Alpen eine erheblich Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr allgemein als mäßig zu bezeichnen.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend in kammnahen Steilhängen sowie hinter Hangkanten und in eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Dort ist bereits bei der geringen Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers oder Snowboarders eine Auslösung von Schneebrettlawinen wahrscheinlich. Daneben bleibt der schlechte Schneedeckenaufbau in Schattenhängen zu beachten. Oberflächlich ausgelöste Lawinen können auf tiefere Schichten durchschlagen und zur Auslösung von großen Lawinen führen. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist mit dem Neuschneezuwachs der letzten Tage und den umfangreichen Schneeverfrachtungen wieder angestiegen. Insbesondere bei Sonneneinstrahlung sind aus stark triebschneebeladenen Geländezonen Selbstauslösungen von Schneebrettlawinen möglich, die vereinzelt auch größere Ausmaße annehmen können. In tiefen Lagen können sich kleine Nassschneelawinen bilden, die am Boden abgleiten.


Schneedecke:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern verbreitet 20 - 30 cm, auf der Zugspitze und im Berchtesgadener Land ca. 40 cm Neuschnee. Begleitet wurde der Neuschneefall von stürmischem Wind aus wechselnden Richtungen. Rücken, Grate und dem Wind ausgesetzte Hänge sind blankgefegt, in eingewehten Leehängen liegen mächtige Triebschneepakete die oft von Graupelschichten durchsetzt sind. Die entstandenen Triebschneeablagerungen sind vor allem in höheren Lagen leicht zu stören. Auch in den tieferen Lagen sind neue Triebschneeansammlungen entstanden. Jedoch ist hier der meist feuchte Neuschnee recht schwer und allgemein gut mit der Altschneedecke verbunden.


Hinweise und Tendenz:
Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb der Waldgrenze - starke Schneeverfrachtungen
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - meist kleine Nassschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt





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