Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 10.03.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 10.03.2009, 07:30 Uhr


Bei stürmischem Westwind sind oberhalb der Waldgrenze störanfällige Triebschneeablagerungen entstanden. In den eingewehten Bereichen kann bereits ein einzelner Skifahrer Schneebrettlawinen auslösen. Daneben bleibt der ungünstige Schneedeckenaufbau in Schattenhängen zu beachten. Dort kann bei großer Zusatzbelastung weiterhin die Altschneedecke gestört werden.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb der Waldgrenze erhebliche, ansonsten mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend in nord- bis südostseitigen, kammnahen Steilhängen sowie hinter Hangkanten und in eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Dort ist bereits bei der geringen Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers oder Snowboarders eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Daneben bleibt der schlechte Schneedeckenaufbau in Schattenhängen zu beachten. Bei großer Zusatzbelastung kann es immer noch zur Störung tief liegender Schwachschichten kommen.

Aus felsdurchsetztem Steilgelände sind Selbstauslösungen einzelner oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich. In tiefen Lagen können dort, wo der Neuschnee direkt auf dem Boden liegt, kleine Nassschneelawinen abgleiten.


Schneedecke:
Die Schneedecke ist oberhalb der geschlossenen Waldzone vom Wind geprägt. Die seit gestern gebietsweise unterschiedlich gefallenen, 10 bis 30 cm Neuschnee wurden stark verfrachtet. Rücken, Grate und dem Wind ausgesetzte Hänge sind blankgefegt, in eingewehten Leehängen liegen mächtige Triebschneepakete die oft von Graupelschichten durchsetzt sind. Die entstandenen Triebschneeablagerungen sind vor allem in höheren Lagen leicht zu stören. Unterhalb etwa 1400 m ist der Neuschnee leicht feucht und gut mit der Unterlage verbunden. Die Altschneedecke hat sich durch die Temperaturwechsel der vergangenen Tage allgemein gut verfestigt. Nur in hoch gelegenen, reinen Schattenhängen ist im Altschnee eine bindungsarme Zwischenschicht erhalten geblieben, die bei großer Zusatzbelastung immer noch gestört werden kann. In tiefen Lagen ist die Schneedecke im Inneren feucht, bodennah oft nass.


Hinweise und Tendenz:
Die Woche über bleibt es stürmisch und es wird immer wieder Schnee- und Graupelschauer geben. Die allgemeine Lawinenlage wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern, bei gebietsweise starkem Schneefall kann es regional allerdings zu einem weiteren Anstieg der Lawinengefahr kommen.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb der Waldgrenze - starke Schneeverfrachtungen
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - vereinzelt Nassschneerutsche

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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