Klima, 04.01.2018
Warmes Meerwasser frisst sich durch das Dotson-Eisschelf in der Antarktis
Unendliches Weite und einen wunderschönen Anblick bietet das 3500 Quadratkilometer große westantarktische Dotson-Eisschelf. Bis zu 500 Meter ist das Eis dick und droht nun schneller als gedacht zu kollabieren.
Satellitenbilder zeigen erschreckende Bilder.
Eine Gruppe von Glaziologen um Noel Gourmelen von der University of Edinburgh hat anhand von Satellitenbildern Hinweise darauf gefunden, dass sich an der Unterseite ein gewaltiger Kanal seinen Weg vorwärts bahnt. Das geht schneller als gedacht, denn eigentlich sollte das Eisschelf laut Berechnungen von Experten erst in zwei Jahrhunderten kollabieren. Jetzt ist ein Zusammenbruch schon in 50 Jahren denkbar.
60 Kilometer lang und fünf Kilometer breit ist die Aushöhlung bereits.
Das große Problem: Auch wenn das Eisschelf eines der kleinsten in der Antarktis ist, könnte durch den Einsturz eine Kettenreaktion ausgelöst und die gesamte Region gefährden werden. Laut Experten ist der Tunnel erst vor etwa 25 Jahren entstanden und an manchen Stellen ist das Eis heute nur noch halb so dick wie es einmal war.
Laut den Wissenschaftlern entsteht der Tunnel durch warme Meeresströmungen, die unter das Schelf vordringen und wärmeres Wasser mitbringen. Ursprünglich nagte der erwärmte Ozean relativ gleichmäßig an dem Eispaket. An einigen Stellen seien jedoch tiefere Einhöhlungen entstanden und der Prozess habe sich verselbstständigt.
Die Studie wurde im Oktober 2017 im Fachjournal "Geophysical Research Letters" veröffentlicht.
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