Klima, 28.02.2018
Feinstaubmessung in Bonner Bussen zeigt interessante Ergebnisse
Die Feinstaubbelastungen in den Städten ist ein sehr brisantes Thema. Die Diskussionen rund um die Diesel-Fahrverbote in den Städten zeigt das Ausmaß des Problems besonders. Doch wie sieht es eigentlich in den Bussen aus, mit denen jeden Tag hunderte Menschen unterwegs sind?
Tür auf und „Mief“ rein?
Wir haben einen kleinen Test in den Bussen in der Bonner Innenstadt gemacht und dort Feinstaubmessungen* durchgeführt. Das Ergebnis zeigt ganz klar, was wahrscheinlich jeder auch vermutet hätte: Die Werte gehen vor allem dann nach oben, wenn die Tür an einer stark befahren Straße geöffnet wird.
Ein gutes Beispiel ist der Bertha-von-Suttner-Platz in Bonn, welcher an einer stark befahrenen Straße liegt: Während die PM 2,5 Werte (Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 2,5 Mikrometer) im Bus bei geschlossenen Türen relativ konstant bei etwa 13 Mikrogramm pro Kubikmeter lagen, erhöhten sie sich langsam bis auf etwa 19 Mikrogramm pro Kubikmeter, sobald die Tür sich öffnete. Die feinen Partikel > 0,3 Mikrometer lagen bei etwa 3.174 Mikrogramm pro 0,1 Liter Luft.
Zum Vergleich: In Pützchen-Bechlinghoven, einem Ortsteil von Bonn, welcher etwa 15 Minuten vom Stadtkern entfernt liegt, beträgt der Anteil der ultrafeinen Partikel 1.947 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Richtung Hauptbahnhof steigen die Werte deutlich.
In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die dominierende Staubquelle, sodass es nicht verwunderlich ist, dass die Werte ansteigen, sobald sich der Bus dem Hauptbahnhof nähert. Der PM 2,5 Wert stieg auf etwa 21 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Man sieht also, dass man im Bus noch lange nicht isoliert ist von Feinstaubpartikeln aller Art. Die Feinstaubbelastung ist ein erhebliches Gesundheitsrisiko für viele Menschen in den Innenstädten, welches immer noch stark unterschätzt wird.
An einem anderen Tag mit sehr schlechter Außenluft wurden im Bus am Bertha-von-Suttner-Platz 18.000 Partikel und fast 100 Mikrogramm pro Kubikmeter im Bus gemessen. Zur gleichen Zeit wurden in Bechlinghoven im Außenbezirk 8.000 Partikel gemessen bei 65 Mikrogramm PM 2,5.
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*Feinstaub besteht aus einem komplexen Gemisch fester und flüssiger Partikel und wird abhängig von deren Größe in unterschiedliche Fraktionen eingeteilt. Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 2,5 Mikrometer (PM 2,5) können bis in die Lungenbläschen gelangen. Ultrafeine Partikel < 0,3 Mikrogramm können bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen.
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