Warum steht Palmöl immer wieder in der Kritik?

Klima, 27.03.2016

In jedem zweiten Supermarktprodukt findet sich das umstrittene Pflanzenöl

Palmöl ist ein Produkt mit vielen verschiedenen Facetten. Es stellt mit einem Gesamtanteil von über 30 Prozent das weltweit wichtigste Pflanzenöl dar. Ob in Pommes, Müsli, Schokoriegeln, Brötchen oder Teig – Palmöl steckt in etwa jedem zweiten Supermarktprodukt.

Doch auch in vielen Kosmetika ist es zu finden: Knapp die Hälfte von 96.000 untersuchten Kosmetikprodukten enthalten Palmöl. Fünf Prozent des Palmöls werden zudem weltweit für die Strom- und Wärmeproduktion sowie für Biokraftstoff verwendet.

Abb.: Blick auf eine Palmölplantage in Malaysia. Unter den Bäumen wächst nichts. Eine Folge der Pestizide.

Doch was ist so schlimm an Palmöl?

Immerhin ist es ein gesundes Nahrungsmittel und auch sonst vielfältig verwendbar.

Vor allem Art und Weise von Anbau- und Herstellung des Pflanzenöls gerät immer wieder in die Kritik. Dem Anbau von Ölpalmenplantagen fällt hektarweise Regenwald zum Opfer, seit 1990 hat sich die Fläche für Ölpalmen weltweit verdoppelt. Hauptsächlich sind sie in Indonesien und Malaysia zu finden.

Durch die Rodung des Regenwaldes wird die biologische Vielfalt und das Artenreichtum der Tiere zerstört. Doch es gibt noch ein zweites Problem: Der Regenwald ist ein gigantischer Kohlenstoffspeicher. Beim Trockenlegen des Regenwaldes werden diese Treibhausgase freigesetzt und die Regulierung des Weltklimas maßgeblich beeinträchtigt.

Ein Mindeststandart für den Anbau müsste vorhanden sein, um das Produkt Palmöl als fair durchgehen zu lassen. Zudem sollten Kleinbauern mit gerechten Lieferverträgen an der Produktion beteiligt werden.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Auch, wenn Produkte, die Palmöl enthalten, seit Dezember 2014 dies ausdrücklich ausweisen müssen.

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