Schwarze Liste für Klimasünder

Klima, 12.07.2017

Schwedens Pensionsfonds investiert nicht mehr in umstrittene Konzerne.

Ölpipelines, Kernwaffensysteme oder Menschenrechtsverletzungen: Zum ersten Mal veröffentlichte ein Fonds eine schwarze Liste von Unternehmen, die sich als Klimasünder erwiesen haben. Zu den bekanntesten Unternehmen, die derzeit auf der schwarzen Liste der staatlichen Fonds in Schweden stehen, zählen die Deutsche Telekom, Shell und Boeing.

Schwedens größter Pensionsfonds AP7 machte im Juni kurzen Prozess mit sechs Unternehmen und verkaufte deren Aktien aufgrund von Verstoßen gegen das Klimaabkommen von Paris. Die Unternehmen stellen Atomwaffen her, sind in Korruptionsfälle verwickelt oder halten die gesetzten Klimaziele nicht ein. AP7 veröffentlicht zweimal pro Jahre eine schwarze Liste, auf welcher zur Zeit rund 67 Konzerne stehen.

Zwei berühmte Beispiele auf der schwarzen Liste sind Shell und die Deutsche Telekom: Shell steht auf der schwarzen Liste, da das Unternehmen für eine enorme Umweltkatastrophe bei der Ölförderung in Nigeria verantwortlich sei. Der Deutschen Telekom wird Menschenrechtsverletzungen in den USA und Palästina vorgeworfen.

Wirtschaftlicher Albtraum oder das Beste für unsere Umwelt?

Was für viele Konzerne ein Albtraum ist, bedeutet für Umweltorganisationen wie Greenpeace einen großen Schritt nach vorne. Man hofft, dass viele Investoren dem Beispiel von AP7 folgen und es damit Klimasündern in Zukunft immer schwerer haben. Der norwegische Ölfonds (größter Staatsfond der Welt) geht hier seit Jahren mit guten Beispiel gegen Menschenrechtsverletzungen voran: Er investiert nicht in Unternehmen, die die Arbeitnehmerrechte nicht einhalten und hat ethische Investitionsrichtlinien.  

  Sarah Bertram
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