Klima, 10.03.2018
Das Bild einer „schlechten Welt“ ist in aller Munde und prägt unsere Sicht der Dinge
Dürren, Katastrophen, Kriege und Konflikte sind oft der Mittelpunkt in unseren Nachrichten. Wir leben in einer Zeit, in der uns die Medien mit ständigem Input versorgen - sei er gewollt oder nicht.
Verschiedene Meinungen und Aussagen strömen auf uns ein und lassen die Welt in einem dunklen Licht erscheinen. Doch ist die Welt so schlecht, wie uns angepriesen wird und was hat die Natur damit zu tun?
Der fortschreitende Klimawandel und die Flüchtlingsströme machen es uns sicherlich nicht leicht, die Welt in einem hellen Licht zu sehen. Dennoch ist fraglich, ob wir die Welt vielleicht nur aus einem begrenzten Blickwinkel heraus sehen.
Viele Stimmen behaupten, dass Naturkatastrophen, etwa Dürren, Stürme und Hochwasser, zu vermehrten Konflikten und Abwanderungen führen.
Auch die Dürre in Syrien wird mit als Grund für die vielen Flüchtlingsströme angegeben. Mangelnde Perspektiven nagen an vielen Bauern, die dann zur Auswanderung gezwungen werden. Der einzige Grund, seinem Land den Rücken zu kehren, sind sie aber nicht.
Wissenschaftler sind sich vermehrt einig darüber, dass der Klimawandel bei Konflikten nur ein Treiben unter vielen sei und es keine einfache Kausalität zwischen Dürre, Migration und Konfliktausbruch gäbe.
Die Menschheit braucht immer einen Schuldigen, einen, der die Verantwortung auf sich nimmt. Wer wäre da nicht besser geeignet als die Natur?
Ist unser Pessimismus übertrieben? Zahlen von Opfern, die Konflikte hervorgebracht haben, sprechen zwar nicht für eine gute, aber auch nicht für eine durchweg schlechte Welt.
Die Zahl der Toten durch bewaffnete Konflikte wird im 20. Jahrhundert auf rund 185 Millionen geschätzt. Doch im Vergleich zu unserer Gesamtbevölkerung von derzeit 7,39 Milliarden Menschen wirkt die Zahl, trotz der offensichtlichen Tragik, relativ klein.
Schrecklich ist jede einzige Opferzahl, doch die Rede von einer schlechten Welt bringt uns hier nicht weiter. Vielmehr muss ein neuer Blickwinkel her. Und vielmehr muss damit aufgehört werden, mit dem Finger auf die "böse Welt" zu zeigen.
Die Welt ist also weder schwarz noch weiß, sie gleicht eher einem grau. Die Sicht auf sie bedarf einem klaren Blick.
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