Kein Tag ist wie der andere

Klima, 26.06.2016

Warum die Tageslänge täglich variiert

Manchmal wünscht man sich, der Tag würde nie enden oder so schnell wie möglich vorbei sein. Nur für wenige Augenblicke ausbrechen aus dem 24-Stunden-Rhythmus der Erddrehung. Jeden Tag dasselbe, warum nicht ein wenig Abwechslung?

Auf die Tausendstel Sekunde genau betrachtet ist kein Tag so lang wie der vorherige. Mond, Erdplatten und Erdkern vermögen den Planeten ein wenig zu beschleunigen oder zu bremsen. Und auch die Winde können die Geschwindigkeit ein wenig beeinflussen.

Die Erde und seine Zusammenhänge zu verstehen ist nicht ganz leicht. Die Komplexität der Erde ist so hoch, dass wir sie wohl nie ganz erforschen können. Doch wir wissen, dass alles miteinander in Verbindung steht. Die Atmosphäre, die Weltmeere, die Kontinentalplatten und der Erdkern sind aufeinander abgestimmt und bei der kleinsten Veränderung wird alles verändert.

Unabhängig davon welche Komponente für eine Schwankung verantwortlich ist, ergibt sich insgesamt eine periodische Schwankung der Tageslänge von bis zu vier Millisekunden, die sich über eine Periode von 80 Jahren aufbaut und abschwächt.

Der Mond ist neben der Plattentektonik ein entscheidender Faktor. Er entfernt sich um vier Zentimeter pro Jahr von unserem Planeten, der sich deshalb um 23 Mikrosekunden (Millionstel Sekunden) pro Jahr langsamer dreht.

Entfernt sich immer weiter von uns und beeinflusst dadurch auch die Tageslänge: der Mond

Doch vor allem das Klima beeinflusst die Rotation der Erde. Starke Winde wie die Jetstreams verschieben Luftmassen im gewaltigen Ausmaß. Ändert sich das Tempo der Winde, muss die Erdkugel diese Änderungen kompensieren. Wenn die Jetstreams also schneller werden, verlangsamt sich die Drehung des Planeten und andersherum.

Somit kommen durch verschiedene Komponenten leichte Zeitveränderungen zu Stande, die nicht immer vorauszusehen sind. Weicht die Tageslänge über einen größeren Zeitraum hinweg dauerhaft von den normierten 86.400 Sekunden ab, summiert sich der Fehler auf. Seit es Atomuhren gibt, die diese Verschiebung bemerken, braucht die Zeitmessung alle paar Jahre eine Schaltsekunde. Seit 1972 gab es insgesamt 24 Korrekturen. Die letzte übrigens vor knapp einem Jahr in der Nacht vom 30. Juni zum 01. Juli 2015.

Zu Zeiten der Sonnenuhr kannte man Schaltsekunden noch nicht - Bild: Achim Otto

Dabei treten auch immer wieder Probleme auf. Das Einfügen einer zusätzlichen Sekunde legte im Jahr 2012 zahlreiche Rechner und Server lahm. Deswegen musste beispielsweise die australische Fluggesellschaft Qantas gleich 50 Flüge verschieben.

 
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