Klima, 09.05.2016
Hunderttausend Menschen auf der Flucht vor den Waldbränden
Seit vergangener Woche brennt es in der kanadischen Provinz Alberta ohne Unterbrechung, inzwischen auf einer Fläche, die mehr als doppelt so groß wie Hamburg ist. Auslöser für die Brände waren die lang anhaltende Trockenheit und die hochsommerlichen Temperaturen, die zu Beginn der vergangenen Woche knapp 30 Grad in weiten Teilen der Provinz erreichten.
Besonders betroffen ist die Stadt Fort McMurray. 1600 Häuser sind dem Feuer bereits zum Opfer gefallen und Hunderttausende Menschen mussten evakuiert werden und befinden sich auf der Flucht vor den Flammen. Trotz des angekündigten Regens ist eine endgültige Verbesserung der Lage noch nicht in Sicht. Experten rechnen damit, dass es noch Wochen oder gar Monate dauern wird, um das Feuer endgültig unter Kontrolle zu bringen.
Vor allem die Eigendynamik einer solchen "Feuerwalze" stellt die Feuerwehr und Einsatzkräfte vor große Probleme. Denn zusätzlich zu der Verwüstung schaffen große Waldbrände sich auch ihr eigenes Klima. Das Feuer erhitzt die bodennahen Luftschichten so stark, dass es zu einer Konvektion (Aufstieg warmer Luftmassen) kommt, die zur Bildung sogenannter "Pyrocumulus"-Wolken führt. Dadurch entstehen an der Erdoberfläche Windströmungen, die Sturmgeschwindigkeiten erreichen können, und dadurch das Feuer noch weiter anfachen und ausbreiten lassen.
Inzwischen sind 1400 Feuerwehrmänner und -frauen beinahe rund um die Uhr im Einsatz, um dies zu verhindern. Denn bereits jetzt gehen die Schäden in die Milliardenhöhe und die Flammen nähern sich langsam der Grenze zur Nachbarprovinz Saskatchewan. Sicherheitshalber haben bereits einige Ölfirmen die Förderung von Öl in der Region vorübergehend eingestellt, wodurch auch die Weltmarktpreise für Öl in den vergangenen Tagen leicht gestiegen sind.
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