Ein neues Schwimmbad für die Stadt

Klima, 11.11.2019

Regenrückhaltebecken - groß, teuer, flächenvernichtend und häufig sinnlos.

Zu jeder Autobahn und Bundesstraße gehören sie zwingend dazu: Regenrückhaltebecken. Auch die Abwasser von Straßen, die durch Gewerbegebiete führen, müssen in Deutschland einer Abwasserbehandlung unterzogen werden. Das Regenwasser der Straßen wird dabei aufgefangen und entsprechend gereinigt, die Gesetzeslage hierzu wurde in Vergangenheit mehrfach verschärft.

Besonders die anfallenden Wassermassen bei einem Starkregenereignis müssen gesammelt werden, was Gruben und Auffangbecken in Größe von Schwimmbecken erfordert. Die Kosten für solche Becken sind hoch, zudem wird mit deren Bau wertvolle Fläche versiegelt. Als wäre das nicht genug, kommt der Umstand hinzu, dass der Kosten-Nutzen-Faktor solcher Becken - besonders in Städten - sehr überschaubar ist.

Auch der geplante Ausbau der A565 in Bonn soll mit einem gewaltigen Auffangbecken erfolgen. Dieses befindet sich dann, werden die Planungen umgesetzt, quasi im Grünviertel in der Bundesstadt.

Auszug aus dem Ausbauplan der A565 von Straßen NRW. Unter anderem zu sehen: Das gewaltige Auffangbecken links unter dem Schriftzug

Von seinen Dimensionen ist das Regenauffangbecken größer als so manches Freibad, wie das obige Bild von Raimund Gerber/Straßen NRW zeigt.

Ohne Frage: Es ist es sinnvoll, die vorhandene Verkehrsinfrastruktur zu erhalten; aber ob ein Ausbau von vier auf sechs, acht oder zehn Spuren in Zeiten des Klimawandels einen richtigen Impuls sendet, sei dahin gestellt.

Angemessener wäre der Kompromiss, bestehende Infrastruktur nicht auszubauen sondern zu erhalten und verbessern. Das hieraus eingesparte Geld wäre bei der Bahn, im ÖPNV und in den Schulen besser angelegt.

Bildquelle: Raimund Gerber (Straßen NRW)

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