Klima, 09.03.2015
Stuttgart ist im Bundesvergleich Feinstaubsünder Nr. 1
An keinem Ort in Deutschland geht es „dreckiger“ zu als in Stuttgart. Hier wurden im Jahr 2014 die Feinstaub-Grenzwerte an 64 Tagen überschritten, erlaubt sind 35 Tage. Die ungünstige Kessellage der baden-württembergischen Landeshauptstadt erklärt die Luftverschmutzung zwar; auf dem Papier, nämlich vor der EU-Kommission, gilt die geografische Lage der Stadt allerdings nicht als Entschuldigung.
Brüssel hat genug von „dicker Luft“ - im November des vergangenen Jahres erließ die EU-Kommission daher die zweite und letzte Stufe eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Bundesrepublik.
Mehr oder weniger durchdachte und umsetzbare Lösungsvorschläge, der hohen Feinstaubbelastung in der 613.000-Einwohner-Stadt entgegenzuwirken, gibt es. So könnten in Zukunft E-Taxis die Stuttgarter Straßen dominieren, auch ein Feinstaub-Warnsystem, welches die Autofahrer über Grenzwertüberschreitungen informieren soll, ist im Gespräch. Ob sich vor allem bei letzterem die hohen Investitionskosten unter dem Strich positiv auf die Luftqualität bemerkbar machen würden, bleibt arg zu bezweifeln.
Mit weniger Kosten verbunden, dafür aber sicherlich zum Ärger vieler Bürger, ist eine angedachte Ausweitung von Tempo-40-Zonen auf Steigungsstrecken.
Drei Jahre haben die Schwaben nun Zeit, Besserung zu geloben und vor allem zu beweisen. Sollten dann noch immer eklatante Verstöße in Sachen Luftverschmutzung an der Stuttgarter Tagesordnung sein, wird die Landeshauptstadt zu ihrer sauberen Luft gezwungen.
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