Klima, 09.09.2018
Studie aus China zeigt, dass dicke Luft nicht nur vermehrte Herz-Kreislauf-Beschwerden hervorbringt
Weltweit sterben nach jüngsten Schätzungen 4,5 Millionen Menschen vorzeitig durch Schadstoff-bedingen Erkrankungen. Dass die erhöhte Belastung mit Feinstaub in den Städten zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann, ist vielen bekannt. Aber das auch die geistige Gesundheit darunter leiden kann, ist eine neue Entdeckung.
Was wurde bei der Studie genau untersucht?
Mitarbeiter der Normal-Universität Peking werteten Daten des staatlichen chinesischen Luftmessnetzes für die täglichen und langfristigen Konzentrationen von Feinstaub, Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid in 86 Städten und 162 Landkreisen aus. Diese Werte kombinierten sie mit kognitiven Tests, die regelmäßig von der chinesischen Regierung mit Einzelpersonen oder Familien durchgeführt werden.
Das Ergebnis ist eindeutig: Hielt eine höhere Verschmutzung drei Jahre an, sanken die Testwerte der Probanden um 1,132 Punkte gegenüber dem Durchschnitt.
Die Belastung mit Luftschadstoffen ist mit niedrigeren Punktwerten vor allem bei den verbalen Aufgaben verknüpft. Der Effekt wird dabei umso stärker, je länger die Menschen der belasteten Luft ausgesetzt waren. Männer seien insgesamt stärker betroffen als Frauen.
Feinstau greift stärken in unser Leben ein, als bislang gedacht
Ingesamt könnte diese Studie darauf hinweisen, dass die Bewältigung des täglichen Lebens und das Treffen wichtiger Entscheidungen durch eine erhöhte Luftverschmutzung erschwert wird. Dadurch könnte es langfristig gesehen sogar zu weitreichenden gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen kommen.
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