Bilanz nach Unwetterserie

Klima, 09.06.2016

'Elvira' und 'Friederike' kommen Versicherer teurer zu stehen als 'Frederik' und 'Günther'

Nach knapp zwei haarsträubenden Unwetterwochen beruhigt sich die Wetterlage in diesen Tagen vorerst wieder. Die beiden Tiefdruckgebiete "Elvira" und "Friederike" sorgten seit dem 26. Mai für eine in Deutschland beispiellose Unwetterserie. Kein Tag war ohne Gewitter, Hagel und Starkregen, insgesamt gab der DWD in diesem Zeitraum etwa 3.000 Warnungen heraus.

Überflutete Straße am 4. Juni südlich von Bonn
- Bild: Michael Mertens

Die vorläufige Bilanz der Unwetter: 10 Tote und mitunter komplett zerstörte Ortschaften und Existenzen.

Die Versicherer werden in Folge der Unwetter für einen Versicherungsschaden von etwa zwei Milliarden Euro aufkommen müssen.

Besonders teuer wird die Naturkatastrophe wohl Gebäude-, Hausrat- und KfZ-Versicherungen zu stehen kommen. In den besonders stark betroffenen Unwettergebieten in Bayern und Baden-Württemberg werden laut Experten wohl vor allem auf die öffentlichen Versicherer zur Kasse gebeten, etwa die Versicherungskammer Bayern und die SV Sparkassen.

Wer selbst von den Unwettern betroffen war, kann nur auf eine Regulierung der Elementarversicherung hoffen - sofern überhaupt eine besteht. Nach Angaben des Versicherungsverbands GDV sind hierzulande nämlich nur 40 Prozent der Hausbesitzer mit dieser zusätzlichen Police abgesichert.

Die Versicherungsexperten der Ratingagentur Fitch gehen davon aus, dass "Elvira" und "Friederike" einen höheren versicherten Schaden verursachten als die verheerenden Hochwasser im Jahr 2013. Damals sorgten die Tiefs "Frederik" und "Günther" in sieben Ländern Mitteleuropas für schwerste Überschwemmungen. Waren vor drei Jahren jedoch vor allem hochwassergefährdete Regionen betroffen, etwa entlang der Elbe, Saale und an zahlreichen Flüssen in Sachsen, trafen die Unwetter in diesem Jahr auch Gegenden, die nicht in Hochwasserrisikozonen lagen; und in denen Haubesitzer demnach über gute und günstig konditionierte Elemantarversicherungen verfügten.

Eine umfassende und zugleich bezahlbare Versicherung abzuschließen, die Hab und Gut absichert, wird zukünftig also noch schwieriger werden. Verbraucherschützen fordern daher, die Elemantarversicherung für Hausbesitzer zur Pflicht zu machen. So könnten unter anderem auch die hohen Kosten für  doe Elemantarversicherungen gesenkt werden. Die GDV etwa läuft dagegen Sturm, so würde die Pflichtversicherung "jeden Anreiz, die geschilderten Probleme in den Gemeinden nachhaltig anzugehen" im Keim ersticken.

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