Klima, 19.04.2016
Millionenmetropolen mit Waldcharakter
Das romantische "Häuschen im Grünen" verliert nicht nur hierzulande immer mehr an Bedeutung. Die Menschen zieht es wieder in die großen Städte oder, aufgrund knappen Wohnraums und schwindelerregener Mieten und Kaufpreise, zumindest in deren Einzugsgebiete.
Dennoch bleibt den meisten von uns die Option, in unserer Freizeit ein grünes Naherholungsgebiet aufzusuchen. Wer keinen eigenen Garten sein Eigen nennen kann, für den sind selbst in Großstädten wie Berlin oder Frankfurt "grüne Lungen", etwa Wälder, Parks oder Naturschutzgebiete, mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand zu erreichen.
In Megametropolen wie Singapur (ca. 5,4 Millionen Einwohner) bewegt sich der Bauboom in ganz anderen Sphären als in Deutschland. Da der Platz am Boden immer knapper wird, muss eben in die Höhe gebaut werden. Der hohen Attraktivität der Stadt müssen jedoch Opfer gebracht werden. In diesem Fall sind das Grünflächen, Bäume und anderer "Wuchs", der den Wolkenkratzern im Wege steht.
Um diese monströse Wüste aus Glas, Stahl und Beton zumindest nicht als "Umweltkiller Nr. 1" darstellen zu müssen und den Einwohnern zumindest hier und da ein Fleckchen Vegetation zu offenbaren, wird im fernen Südostasien begrünt wo es nur geht.
Der Spruch "Mehr Schein als Sein" trifft es an dieser Stelle wohl auf den Kopf. Denn zu einer Verbesserung des Mikroklimas oder der allgemeinen Umweltbilanz trägt diese Minimal- bzw. Alibibegrünung wohl eher nicht bei...
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