Klima, 13.08.2015
Wasserknappheit und hohe Wassertemperaturen beeinträchtigen AKW Grohnde
Dem Atomkraftwerk Grohnde droht eine Drosselung oder sogar eine Abschaltung, da die Temperatur des Wassers in der Weser zu hoch ist. Aus ihr gewinnt das im Landkreis Hameln-Pyrmont (Niedersachsen) befindliche Kraftwerk Wasser für den benötigten Kühlkreislauf.
Bereits Anfang Juli drohte eine Abschaltung des AKW; damals lag die Temperatur der Weser mit 26,2 °C aber noch 1,8 °C unter dem Grenzwert.
Durch die hochsommerlichen Temperaturen in der ersten Augusthälfte ist der Grenzwert von 28 °C nun erreicht worden.
Warum stellt die hohe Wassertemperatur eine Gefahr dar?
Sobald das Kühlwasser aus dem AKW wieder in den Fluss gelangt, kann es sich weiter erwärmen. Je höher die Wassertemperatur ist, desto weniger Sauerstoff speichert das Flusswasser. Ab einem Grenzwert von 28 °C geht man erstmals davon aus, dass die im Fluss lebenden Pflanzen Tiere Schaden davontragen.
Auch in Zukunft werden zunehmende Hitzeperioden, Trockenphasen und klimatische Veränderungen zu steigenden Wassertemperaturen und niedrigeren Pegelstände führen und somit häufiger den Betrieb von AKWs beeinträchtigen.
Bei extremen Hitzeperioden in Deutschland, wie sie aktuell z. B. im Osten herrschen, könnte das Niedrigwasser der Flüsse sogar nicht mehr ausreichend sein, die Reaktoren ordnungsgemäß zu kühlen.
Bereits vor einigen Jahren stand das Atomkraftwerk Grohnde aus den oben genannten Gründen kurz vor der Abschaltung; damals regelten es noch zusätzliche Vorratsbecken, in die das warme Kühlwasser eingeleitet wurde. Aktuelle Messung zeigen allerdings, dass eine solche Maßnahme in diesem Sommer nicht ausreichen wird.
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