Wermut schlägt zurück

Pflanzenschutz, 29.05.2017

So bekommen Sie den Läusebefall in den Griff

Um das Wermutkraut ranken sich viele, teils Jahrtausende alte Mythen. In der Antike wurde Wermut als heilende Pflanze eingesetzt, im alten Ägypten sprach man von der "Liebespflanze", da sie einer Fruchtbarkeitsgöttin geweiht war. Ein paar Jahrhunderte später sollte Wermut dann der "effektiven Hexen- und Geisterbekämpfung" dienen.  

Die "Zauberpflanze" stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist aber auch, wie hier im donnerwetter.de-Wetterpark -, in unseren Breiten zu finden.

Vor allem an lauen Sommerabenden verströmen unsere Wermutpflanzen einen besonders erfrischenden Duft, der auch Eulenfalter in seinen Bann zieht. Doch auch Blattläuse lassen sich von dem Duft betören und befallen die Pflanze nur allzu gerne. Doch praktischerweise produziert Wermut gleich sein eigenes Gegenmittel. Dafür übergießt man frisch gehackte Wermutblätter mit kochendem Wasser und lässt den Tee anschließend ziehen und abkühlen. Kombiniert mit etwas Geschirrspülmittel spritzt man das Gemisch dann auf die befallenen Stellen und die Läuse nehmen Reißaus.

Wissenschaftlich nachweisbar wirkt sich der Konsum von Wermut positiv auf Verdauungsprobleme und Appetitlosigkeit aus.

Doch Vorsicht, ganz ohne ist die mystische Pflanze nicht - vor allem bei einer Überdosierung oder in Verbindung mit Alkohol.

Wermut ist Bestandteil der nicht gerade zimperlichen Spirituose Absinth. Damals vor allem in Künstlerkreisen, etwa bei Vincent van Gogh und Edgar Allan Poe, beliebt, stand er lange im Verruf, abhängig zu machen und der Gesundheit zu schaden. Resultat war ein Herstellungs- und Verkaufsverbot, welches in Europa erst Ende der 1990er-Jahre wieder aufgehoben wurde. In der Schweiz ist Absinth sogar erst wieder seit 2005 in den Geschäften erhältlich.

  Lukas Melzer
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