Hochgiftiger Seidelbast

Gartentipps, 28.04.2025

Vom Papierrohstoff zum Hexenschreck

Der Seidelbast mit seinen kleinen vier- oder fünfzähligen Blüten sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch hochgiftig.

Seine Rinde enthält überwiegend das pflanzliche Toxin Daphnetoxin, welches seinen Namen der botanischen Bezeichnung des Seidelbast (Daphne) zu verdanken hat. Die Samen des laubabwerfenden oder immergrünen Strauchs enthalten das für den Menschen giftige Mezerein. Sogar über unsere Haut können wir das Gift aufnehmen, welches unter anderem schwere Nierenschäden verursachen und das zentrale Nervensystem angreifen kann. Der Verzehr von 10 Seidelbast-Beeren kann für Kinder tödlich enden.

Seidelbast

Neben seiner Giftigkeit zeichnet den Seidelbast vor allem seine vielseitige Verwendung in der Geschichte aus. Zum einen steckten sich Fuhrleute im Mittelalter einen an Mariä Himmelfahrt geweihten Seidelbastzweig an den Hut, um Hexen fernzuhalten.

Viele Jahrhunderte zuvor, vermutlich um das Jahr 300, wurde der Seidelbast im fernen Asien bereits deutlich sinnvoller eingesetzt: Zur Papierherstellung.

Bis dahin verwendete Rohstoffe wie Bambus oder die Rinde des Maulbeerbaums hatten ihre Tücken, die verwendete Nepalpapierdaphne zeichnete sich dagegen vor allem durch ihre extreme Langfaserigkeit aus. Bis heute ist edles Seidelbast-Papier in Fachgeschäften erhältlich.

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