Prophetische Kondensstreifen

Donnerwetter!, 08.07.2013

Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel – und mitten drin der strahlend weiße Streifen eines Urlaubsfliegers. Aber merkwürdig: Mal steht der weiße Streifen wie mit dem Pinsel gezeichnet ewig am Himmel. Mal zeichnet der Flieger nur einen winzig kurzen Strich. Und ein anderes Mal wird der Streifen immer milchiger, der gesamte Himmel wird grau.

Seltsam, oder? So seltsam, dass einige sogar Verschwörungen vermuten, die Chemikalien in den Himmel sprühen und so das Wetter beeinflussen. Die Realität ist komplizierter: Je nach Wetterlage und Bedingungen in der Atmosphäre verhalten sich Kondensstreifen komplett unterschiedlich. Bei sehr trockener Luft wird die Feuchtigkeit des Steifens sofort aufgenommen, der Streifen verschwindet. Ist die Luft feuchter, bleibt der Streifen länger stehen, kann aber durch Höhenwinde zerrissen werden. Und wenn er sehr lange bleibt, dabei langsam auseinander treibt, milchig wird, hat er sogar prophetische Kräfte und kündigt einen Wetterwechsel an! In der Höhe kommt eine neue Luftmasse an, der Kondensstreifen nimmt nur die natürliche Entwicklung vorweg: Die Feuchtigkeit kondensiert, es bilden sich Cirrus-Wolken, die aussehen wie faserige Federn. Danach wird der Himmel immer grauer, meist setzt sogar Regen ein.

Keine Verschwörung, sondern alltägliches Wettergeschehen. Denn so wäre es auch, wenn kein Düsenjet über den Himmel ziehen würde. Und so war es auch schon, bevor der Mensch das Fliegen lernte.
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