Fit bei jedem Wetter, 20.09.2017
Knapp 200.000 Tote pro Jahr durch Tabak und Alkohol, kein einziger durch Cannabis.
Die Bundestagswahlen stehen vor der Tür und bei der Frage, ob Cannabis legalisiert werden soll oder nicht, sind sich die Parteien sehr uneinig. CDU und CSU sprechen sich gegen die Legalisierung aus, Grüne, Linkspartei und Piraten klar dafür, SPD und FDP sind unentschlossen.
Immer wieder im Raum steht die Frage, warum Cannabis als so gefährlich eingestuft wird, dass es nicht legalisiert wird. Alkohol und Zigaretten sind, schaut man auf die jährlichen Todeszahlen, wohl deutlich schädlicher.
Viele Bezirke Deutschlands kämpfen für eine Legalisierung, so auch die kommunale Ebene Nürnbergs. Sie forderte beim bayerischen Bezirkstag, Drogenkonsumräume zu errichten, die CSU stellte sich jedoch quer.
Ist ein langjähriger und regelmäßiger Konsum schädlich?
Hierbei handelt es sich wohl um eine der bedeutsamsten Fragen zu diesem Thema. Vergleich man die Nebenwirkungen einiger anderer frei verkäuflichen Medikamente, handelt es sich bei Cannabis um nichts anderes als um eine harmlose Substanz.
Klar können bei einem Langzeitkonsum Schäden, etwa Psychosen, auftreten - hier spielen aber häufig auch noch andere Faktoren eine Rolle.
Eines lässt sich an dieser Stelle feststellen: Der regelmäßigere Konsum von Cannabis ist deutlich weniger schädlich als der Konsum von Alkohol oder Zigaretten.
Schon lange steht nicht mehr nur der wissenschaftliche Aspekt im Raum. Vielmehr ist es die Politik, die die wirtschaftlichen Interessen durch eine Legalisierung nicht gefährden oder verändern will.
Hierzu ein kleiner Schwenk am Rande: Nicht nur beim Thema Cannabis sondern auch bei E-Zigaretten spielen wissenschaftliche Ergebnisse kaum oder gar keine Rolle. Die E-Zigarette ist nachgewiesenermaßen deutlich weniger schädlich als Tabakzigaretten, wird aber, da sie (noch) keiner Besteuerung unterliegt, von der Politik kategorisch diskreditiert. Kein Wunder: Der politiknahen Pharmalobby droht, weniger Nikotinersatzprodukte an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Die Tabaklobby, in der ebenfalls ranghohe Politker mitwirken, befürchtet ebenso schwindende Umsätze.
Eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland is hierzulande noch nicht gänzlich abgeschrieben, befürwortende Bürgerinnen und Bürger müssen die Politik in den nächsten Jahren aber weiterhin auf dieses Thema festnageln.
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