Fit bei jedem Wetter, 31.03.2015
Wie können wir nun unsere Flugangst besiegen?
"Kein Verkehrsmittel ist sicherer als das Flugzeug" - nach dem verheerenden Absturz einer Passagiermaschine am vorletzten Montag sind die Ängste bei vielen Reisenden wohl so hoch wie selten zuvor.
Selbst Menschen, bei denen Flugangst zuvor kein Thema war, werden nun von einem mulmigen Gefühl befallen, wenn Sie Ihre Flugreise in den Osterurlaub antreten werden.
Das Flugzeugunglück vom 23. März unterscheidet sich für uns in vielen Punkten von Luftfahrtkatastrophen aus der Vergangenheit. Viele Landsleute und vor allem Kinder befanden sich unter den Opfern; was uns aber noch stärker trifft und unsere Bestürzung und Ängste verstärkt: Der tragische Ort des Geschehens befindet sich nicht auf einem anderen Kontinent, sondern nur wenige hundert Kilometer entfernt. Zudem war das Flugzeug einer renommierten deutschen Airline betroffen, deren Standards zu den weltweit sichersten zählt.
Wer unter Flugängsten leidet, Ansätze von Flugangst sind bei immerhin 60 bis 70 Prozent aller Fluggäste zu beobachten, sollte sich in erster Linie die harten Fakten vor Augen halten. Denn das Flugzeug als Verkehrsmittel ist nicht nur sicher, sondern es wird auch immer sicherer - vor allem in Europa.
Immer den Blick auf die Fakten richten!
Im vergangenen Jahr starben weltweit 641 Menschen bei Flugzeugabstürzen. Im Jahr 2013 ließen 32 Menschen aufgrund eines Flugzeugabsturzes in Deutschland ihr Leben. Zum Vergleich: Auf deutschen Straßen starben im selben Jahr mehr als 100-mal so viele Menschen (3.339).
Auf eine Million Flüge kommen aktuell 0,8 Abstürze. Doch Absturz heißt hierbei nicht gleich Todesurteil: Die Gefahr, bei einem Flugzeugabsturz sein Leben zu lassen, liegt bei 0,00001 %.
Deutlich höher liegt dagegen die Wahrscheinlichkeit, eine Bruchlandung zu überleben: Laut des US-amerikanischen National Transportation Safety Board nämlich bei 95,7 %.
Über die ständige und ausführliche Berichterstattung großer Luftfahrtkatastrophen, wie aktuell der von Südfrankreich, wird unsere Wahrnehmung häufig getäuscht; denn die unzähligen Opfer, die Jahr für Jahr bei Autounfällen ihr Leben lassen, finden seltener den Weg in die berichterstattenden Medien. So hart es klingen mag: Berichte über Auto- oder Motorradtote prallen, solange das Opfer nicht gerade aus unserem Freundes- oder Bekanntenkreis stammte, an den meisten von uns ab. Schreckliche Normalität.
Was kann ich gegen meine Flugangst sonst unternehmen?
Steht in den kommenden Tagen bei Ihnen ein Flug an, sollten Sie bereits im Vorfeld Ihren Stresspegel zu senken versuchen. Dies gelingt bei den einen mit Sport oder autogenem Training, andere entscheiden sich für spezielle Flugangst-Seminare. Diese werden zumeist direkt in einem Flugzeug von einem oder mehreren Piloten gehalten und dauern in der Regel einen Tag.
Wie bei allen anderen Ängsten auch, ist auch bei der Flugangst das A und O, aktiv gegen sie anzukämpfen. Wer den Weg des geringsten Widerstandes geht, wird seinen Stresspegel auf Dauer nicht in den Griff bekommen. Wer sich seinen Ängsten stellt und gegen sie arbeitet, hat gute Chancen, die Flugangst in den Griff zu bekommen.
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