Profitiert die Kiwi vom Klimawandel?

Agrartipp, 21.06.2018

Eine Frucht auf dem Vormarsch

Die Kiwi. Jeder kennt sie. Die meisten mögen sie. Doch wo kommt sie eigentlich her? Spontan würde ein Großteil der Deutschen wohl auf Neuseeland tippen. Der Name legt diese Vermutung ja auch durchaus nahe, heißt doch der flugunfähige Laufvogel, der als Nationalsymbol Neuseelands gilt, ebenfalls Kiwi. Und auch die Einwohner der Insel südlich von Australien werden liebevoll Kiwis genannt.

Doch auch wenn Neuseeland heutzutage nach Italien der zweitgrößste Kiwi-Produzent weltweit ist, stammt die Frucht ursprünglich aus China. Von dort gelangte die Pflanze, die eigentlich Chinesischer Strahlengriffel heißt, 1904 nach Neuseeland. Im Jahr 1959 wurde sie dann aus Marketinggründen in Kiwi umbenannt. Offensichtlich mit Erfolg. Im vergangenen Jahr exportierte Neuseeland so viele Kiwis wie nie zuvor.

Doch die Pflanze verursacht auch Probleme. In Neuseeland wird sie in ihrer wilden Form bereits seit einiger Zeit als invasive Art eingestuft. Tausende Einzelpflanzen wurden daraufhin abgetötet. Und auch in der Schweiz sind erste Problemfälle bekannt geworden. Die Schlingpflanze breitet sich immer weiter aus und im Kanton Nidwalden wurde ein Fall gemeldet, in dem mehrere junge Bergahornbäume von einer Kiwi-Pflanze eingeschlungen wurden.

Eine flächendeckende Ausbreitung ist nun jedoch noch nicht zu befürchten. Dafür sind die Winter in Mitteleuropa trotz Klimawandel in der Regel noch zu streng. Dabei stellt sich allerdings unweigerlich die Frage: Wie lange noch? Doch bis wir die Antwort auf diese Frage erfahren, genießen wir weiter die tropische Frucht und erfreuen uns an ihrer hautstraffenden Wirkung.

 

 

  Lukas Melzer
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