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Dürre in Nordkorea

Agrartipp, 25.08.2015

Ineffiziente Landwirtschaft trifft auf Wetterkapriolen

Im Juni dieses Jahres wurden im kommunistischen Nordkorea Erinnerungen wach. Erinnerungen an die 1990er-Jahre. Erinnerungen an hunderttausende Menschen, die während und nach der Hungerkatastrophe zwischen 1994 und 1999 ihr Leben ließen.

In diesem Jahr drohte dem abgeschottetsten Land der Erde eine erneute Katastrophe, eine Jahrhundertdürre kündigte sich an. Und das in einem Land, in dem selbst in "guten Jahren" die Ernten kaum ausreichen, um die Bevölkerung zu ernähren; so fehlt es hier generell an Düngern, Landmaschinen und Treibstoff.

Selbst die sonst so selbstbewusste und angriffsfreudige Regierung um Kim Jong-un ging in Alarmbereitschaft und bat bei einem seiner wenigen Verbündeten, dem Iran, um Hilfslieferungen.

Reis gilt in Asien als wichtigstes Nahrungsmittel. Gute und schlechte Reisernten sind extrem von Niederschlägen abhängig. Gerade zur Hauptaussaatzeit im Mai fiel in Nordkorea diesem Jahr nur halb so viel Regen wie gewöhnlich. Meist ist dann der Wetterdienst Schuld an dem wenigen Regen.

Auch wenn es genaue Statistiken aus Kommunistischen Staat nicht gibt, schätzt die Welternährungsorganisation (FAO), dass in diesem Jahr nur 3/4 der Flächen bestellt werden konnte. Knapp ein Drittel davon war akut von der Trockenheit betroffen. wurden.

Die Perspektiven der Menschen in dem diktatorischen Land sind - und bleiben - vorerst düster. So schätzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium, dass Nordkorea theoretisch erst im Jahre 2025 seine Bevölkerung ernähren könne. Allerdings nur, wenn endlich große Reformen umgesetzt werden.

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    Albert Camus