Agrartipp, 13.03.2015
Güllegrüße aus dem Schweinegürtel.
Wo sie nicht bereits gestartet ist, beginnt sie in Kürze: Die Güllesaison. Doch nicht nur hierzulande erregt sich das ein oder andere Gemüt über die stinkende Schmuddelluft, die vor allem in den warmen Frühlings- und Sommermonaten keine rechte Freude an kulinarischen Genüssen auf den heimischen Terrassen aufkommen lässt.
Selbst jenseits der Ärmelkanals wird man, wie beispielsweise im April 2008, von unserer "guten, alten Landluft" heimgesucht.
Im normalerweise von frischer und geruchsfreier Atlantikluft verwöhnten vereinigten Königreich war man damals wenig amused, als ein Mix aus Gülle und Industrieabgasen den Süden einnebelte. Was zunächst dem Erzfeind Frankreich in die Schuhe geschoben wurde, stellte der staatliche Wetterdienst Großbritanniens bereits nach kurzer Zeit richtig: Ostwinde war es vor sieben Jahren nämlich, die den Gestank der zu dieser Zeit in einigen Teilen Mitteleuropas in rauen Mengen ausgebrachten Gülle in Richtung London transportierten.
Als Schuldige im Angriff auf den Geruchssinn konnten die Meteorologen dann schnell die Belgier, Niederländer und Deutschen, genauer die Westfalen und Niedersachsen, ausmachen. Bekannt sind diese landwirtschaftlich geprägten Regionen, in denen unter anderem auch in hohem Maße Schweine- und Geflügelmast betrieben wird, auch als "Schweinegürtel".
Ein duftes Geschenk aus dem Nordwesten Deutschlands könnte es für die Briten auch in den kommenden Tagen geben. Dann wehen nämlich erneut kräftige Ostwinde unsere Stinkluft in Richtung Großbritannien. We feel so sorry for you!
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